Potsdam-Mittelmark: „Wir sind kein Bettelverein“
Mehrgenerationenhaus in Nuthetal wird nicht fertig
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Nuthetal - Schon zum Neujahrsempfang wurde das Mehrgenerationenhaus von Nuthetal eingeweiht. Fertig ist es bis heute nicht: Noch immer fehlen ein behindertengerechter Zugang, der Keller ist nicht trockengelegt, rund 75 000 Euro fehlen. Und ohne Geld kommen die freiwilligen Bauhelfer, die bereits 8 000 Stunden geleistet haben, nicht weiter, so Wilfried Jahnke, Vorstandsmitglied des Fördervereins, in der jüngsten Finanzausschusssitzung. Der Verein beantragte, wenigstens 10 000 Euro aus dem Gemeindesäckel freizugeben, um nicht zum Stillstand zu kommen.
Das Haus gehört der Kommune. Die steckte seit 2008 fast 190 000 Euro von 340 000 Euro Sanierungskosten in die alte Schule. „Eine Zwischenlösung wird es geben. Und das nicht erst im September mit dem Nachtragshaushalt“, versprach Ausschusschefin Sybille Hofmann (Linke). Einfach wird das nicht, denn der Gemeinde drückt weiter der Schuh. Wie Kämmerer Stephan Ranz mitteilte, wurde die Kreisumlage stärker erhöht als im Haushalt berücksichtigt: Mit 3,2 Millionen Euro muss Nuthetal 80 000 Euro mehr an den Kreis überweisen. Eine Begehung kommunaler Spielplätze habe „erhebliche Mängel“ gezeigt. Die müssen zeitnah beseitigt werden. Mehrkosten ergäben sich auch aus dem Gesundheits- und Arbeitsschutz in Kitas. Auch Brandschutzauflagen in kommunalen Häusern sind noch nicht ausfinanziert.
Ausschussmitglied Volker Traberth (CDU) macht sich „Sorgen um die Zukunft der Gemeinde“. Was das Mehrgenerationenhaus angeht, verwies er auf die Verantwortung des Fördervereins des Hauses. Vereinschefin Elvira Schmidt versicherte, man bemühe sich laufend um Förderungen, offen sei dann aber die Kofinanzierung der Gemeinde. Der Aufforderung des sachkundigen Bürgers Bernhard Kleefeld, von Tür zu Tür zu gehen, um Spenden zu sammeln, begegnete Gerhard Kruspe von der Bautruppe harsch: „Wir sind kein Bettelverein.“ Ute Kaupke
Ute Kaupke
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