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Potsdam-Mittelmark: „Wir Vier“ sieht sich für kleine Dörfer in der Pflicht

Unabhängige Wählervereinigung will sich von CDU und SPD bei der Kommunalwahl nicht „unterbuttern“ lassen

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Unabhängige Wählervereinigung will sich von CDU und SPD bei der Kommunalwahl nicht „unterbuttern“ lassen Von Kirsten Graulich Stahnsdorf/Schenkenhorst. „Wir Vier" hofft auf mindestens fünf Plätze im künftigen Stahnsdorfer Gemeindeparlament. Seit durch die Gemeindegebietsreform die Ortsteile Güterfelde, Schenkenhorst und Sputendorf zum Gemeindebereich Stahnsdorf gehören, sieht sich die unabhängige Wählervereinigung als Interessenvertreter der kleinen Dörfer. „Wir wollen uns nicht darauf verlassen, dass die anderen Gemeindevertreter die kleinen Ortsteile mit berücksichtigen", erklärte Fraktionsvorsitzender Dietrich Huckshold am Sonnabend zur Nominierungswahl in Schenkenhorst. Und so war von einigen der 20 Kandidaten, die zur Wahl antreten, auch zu hören, man wolle sich nicht unterbuttern lassen, sondern sehe sich vielmehr als Alternative zu CDU und SPD. „Wir haben aber nicht nur die vier Ortsteile im Blick, sondern sehen das Ganze, ohne uns durch Parteidisziplin beeinträchtigen zu lassen", erläuterte Huckshold das Credo der Gruppe. Zum Spitzenkandidaten wurde der Sputendorfer Ortsbürgermeister Michael Ludwig gewählt. Zweiter auf der Kandidatenliste wurde Güterfeldes Ortsbürgermeister Huckshold, der seit 25 Jahren Mitglied in der örtlichen Gemeindevertretung ist und dort nach eigener Aussage „so manchen Sturm erlebt hat“. Weitermachen will auch der Stahnsdorfer Christian Pall als Gemeindevertreter. Pall ist Gründungsmitglied der Fraktion „Wir Vier“, ebenso wie Karin Steingräber, die auf Listenplatz vier gewählt wurde. Sie ist Ortsbürgermeisterin in Schenkenhorst und konstatierte für ihren Ort: „Die Lebensqualität ist in den vergangenen Jahren gesunken, es gibt keine Einkaufsstätten, und die Ortsanbindungen zu den Nachbarkommunen sind schlecht". Ihr schwebt deshalb eine Citybuslinie vor, ebenso müsse die verkehrliche Situation für Radfahrer verbessert werden. Vor allem zur Sicherheit der Schulkinder, die per Rad nach Stahnsdorf fahren, muss ein Radweg her. Nach wie vor ziehen Eltern jedoch oft die Grundschule in Saarmund und die Schule in Bergholz-Rehbrücke vor. Aus Stahnsdorfs Kassen würden deshalb jährlich 48000 Euro Schulumlage an diese Gemeinden gezahlt. „Mit dem Geld könnten wir die Bedingungen in der Stahnsdorfer Zille-Grundschule verbessern, wenn Eltern sich entscheiden, ihre Kinder dort zur Schule zu schicken", plädierte auch Pall dafür, das Geld in die eigene kommunale Schule fließen zu lassen. „Wir Vier“ will sich dafür einsetzen, dass Fassade und Außenanlagen der Zille-Schule aus Fördermitteln finanziert werden. Mit einem Fördermittelantrag soll im Schuljahr 2005/2006 der Ersatzbau für den Container realisiert werden, ebenso Turnhalle und Mensa. Stark machen will sich die Fraktion auch für die Modernisierung der Lindenhof-Gesamtschule. Besonderes Augenmerk gilt in der nächsten Wahlperiode den Begegnungsstätten der Orte. Ein Förderverein wurde bereits in Sputendorf gegründet, und im September wird der Umbau der Alten Schule beginnen. Die Adresse des Güterfelder Bürgerhauses werde Berliner Straße 3 heißen, gab sich Hucksold optimistisch, dass auch Hauptausschuss und Gemeindevertretung dem Vorschlag zustimmen, künftig die einstige Kindertagesstätte als gesellschaftlichen Mittelpunkt des Ortsteiles auszubauen. In Schenkenhorst steht das Gerätehaus der freiwilligen Feuerwehr ganz oben auf der Wunschliste, und Karin Steingräber hofft hier auf einen Anbau mit Sanitär und Küchentrakt.

Kirsten Graulich

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