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Wohnen in Kleinmachnow: Wohnungen statt Gewerbe

Quartier mit 270 Wohneinheiten in der Nähe der Avus in Kleinmachnow geplant

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Kleinmachnow - Kleinmachnow will Flächen, die bislang vor allem für Gewerbeansiedlungen vorgesehen waren, in großem Maßstab zum Wohnungsneubau nutzen. Mit den bis zu 270 Wohnungen, die in einem neuen Quartier rechts und links des Stahnsdorfer Damms entstehen sollen, soll vor allem dem demografischen Wandel und dem Bedarf an günstigen Mietwohnungen Rechnung getragen werden, wie es in einer Rathausvorlage heißt. „Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist zurzeit geringer als der Bedarf an vor allem sozialem Wohnraum.“

Der Vorlage zufolge sollen zwei Fünftel der Wohnungen, die auf einer Gesamtfläche von 43 000 Quadratmetern entstehen sollen, Sozialwohnungen werden. Die Flächen im Entwicklungsgebiet „Wohnen und Arbeiten“ in der Nähe der A 115 sollten an sich dem Gewerbe vorbehalten bleiben, zumal im Teilgebiet zwischen Stahnsdorfer Damm und Stolper Weg bereits etwa 250 Wohneinheiten gebaut worden sind. Für die jetzt geänderten Planungen gibt es erste städtebauliche Studien, über die der Bauausschuss in seiner Sitzung am 23. November beraten wird. Ein- und Mehrfamilienhäuser mit viel Grün sind demnach angedacht.

Die Grünen sind gegen die Pläne

Die Kleinmachnower Grünen haben sich gestern gegen die Pläne ausgesprochen. Die Zahl neuer Wohneinheiten sei „einfach zu hoch“, sagte Fraktionschefin Barbara Sahlmann den PNN. „Wir haben einen Flächennutzungsplan, an den sollten wir uns halten.“ Die Grünen bezweifeln auch, dass die angegebene Zahl der Sozialwohnungen tatsächlich entsteht.

Seit 1990 hat sich die Einwohnerzahl in Kleinmachnow von damals 11 000 Menschen auf 21 000 Menschen verdoppelt. „Mit der Umwandlung von Gewerbegebiet für Wohnbebauung kämen zusätzlich 1000 Menschen nach Kleinmachnow“, schätzt Sahlmann. Damit seien Folgemaßnahmen verbunden, die eine weitere Belastung für die Gemeinde bedeuteten. „Damit bekommen wir ein zusätzliches Verkehrsproblem und die Infrastruktur muss angepasst werden“, sagt Sahlmann. „Kitas, Schulen, Seniorenwohnheime und Parkplätze, an all das muss zusätzlich gedacht werden.“

Grüne: Klimaziele bleiben auf der Strecke

Mehr Einwohner bedeuteten auch mehr Versiegelung und das Klimaziel, die CO2 -Reduzierung, bliebe auf der Strecke. Weiterhin beklagen die Grünen den Verlust vieler Grünflächen und eine unangemessene Wohnbebauung, „die nicht in die Waldgemeinde am Rande Berlins passt.“ Tatsächlich ist auch ein kleines Waldstück im Visier der Planer.

Die Grünen wollen die Einwohnerzahl auf 22 000 Einwohner begrenzen und keine zusätzlichen Wohngebiete schaffen. „Wir nehmen Bürgermeister Grubert beim Wort, denn er hat im Wahlkampf die Begrenzung der Einwohnerzahl zugesagt“, erklärte Sahlmann. sty/hkx

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