
© Andreas Klaer
Potsdam-Mittelmark: Wohnungsgenossenschaft plant Millionenprojekt
Gebäude für altersgerechtes Wohnen am Ruhlsdorfer Platz geplant / Bauausschuss debattiert heute über Verkehrslösungen
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Teltow - Der Ruhlsdorfer Platz in Teltows Mitte soll in den kommenden Jahren sein Aussehen verändern: Heute Abend werden die Mitglieder des Bauausschusses über die künftige Verkehrsführung am Platz debattieren. Denkbar sind ein kleiner Kreisverkehr oder die Sperrung der Nord-Süd-Verbindung. Sollten sich Stadtplaner und Stadtverordnete einigen, kann die Teltower Wohnungsgenossenschaft TWG anschließend hier ihr bislang teuerstes Bauprojekt in die Tat umsetzen: An der Südostseite des Platzes sollen altersgerechte Wohnungen entstehen. Der geplante Bau soll rund sechs bis sieben Millionen Euro kosten, sagte TWG-Chef Torsten Lippert gegenüber den PNN.
„Wir sind auf einer Insel der Glückseeligen, Teltow wächst und der Bedarf an Wohnraum ist da“, sagte Lippert. Bereits vor einigen Wochen hatte die TWG Baufreiheit an der Ruhlsdorfer Straße / Ecke Mahlower Straße für ihr Wohnprojekt geschaffen. Die Vorplanungen für das Haus wurden in Auftrag gegeben. In ungefähr zwei bis drei Jahren könnten die Arbeiten beginnen, sagte Lippert. „Wir sind dabei, die Eigenmittel anzusparen.“ Von den sechs bis sieben Millionen Euro will die TWG bis zu 2,8 Millionen Euro selbst bereitstellen. Der Rest soll fremdfinanziert werden. „Es wird unser bislang größtes Projekt“, sagte TWG-Chef Lippert.
Geplant seien in der Maximalvariante 56 altersgerechte Wohnungen, verteilt auf vier Stockwerke plus Dachgeschoss. „Das Gebäude muss Lebensqualität garantieren“, sagte Lippert. Es sei auch eine kleinere Variante denkbar, statt eines Gebäuderiegels könnten auch zwei Gebäudewürfel entstehen. Unabhängig davon sollen im Erdgeschoss Geschäfte und Büros untergebracht werden. Interesse von potenziellen Mietern, zum Beispiel einem Friseur, einem Mobiltelefonhändler, einem Anwalt und einem Bäcker, gebe es bereits, sagte Lippert.
Im Zusammenhang mit dem Projekt schlägt die TWG vor, die Ida-Kellotat-Straße umzuschwenken. Sie soll zu einer Sackgasse werden. „So können wir einen Unfallschwerpunkt entschärfen“, sagte Lippert. Zudem hoffe man, auf diese Weise den Verkehr durch das Wohngebiet zu der in unmittelbarer Nachbarschaft geplanten Filiale der Schnellrestaurantkette Burger King zu verhindern. Wann Burger King baut, ist unklar. Gegenüber den PNN wollte der Fast-Food-Konzern keine Auskünfte über das seit Langem geplanten Vorhaben geben.
Die TWG hingegen will bauen, sobald sich die Stadtverordneten über die Verkehrsgestaltung des Ruhlsdorfer Platzes im Klaren sind, sagte Lippert, der selbst Mitglied des Bauausschusses ist.
Dazu soll heute Abend die Verkehrsdebatte eingegrenzt werden: Von anfänglich sieben Varianten sollen im Ausschuss zwei in die enge Wahl genommen und überprüft werden: Darunter ein einspuriger Kreisverkehr, der Ampeln ersetzen würde, oder die Teilung des Platzes in eine Nord- und eine Südseite. Autos aus südlicher und nördlicher Richtung würden dann nicht mehr über den Platz fahren können, wären gezwungen die Spangen zu nutzen. Aus stadtplanerischer Sicht hätte die Variante einen Vorteil: Es bleibt Raum, um den Platz zu bebauen. Bei einem Treffen der Gewerbetreibenden des Ruhlsdorfer Platzes mit Teltows Bürgermeister im August hatten sich die Unternehmer indes für eine moderate Umgestaltung des Verkehrsknotenpunktes ausgesprochen. Tobias Reichelt
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