Potsdam-Mittelmark: Wolfsexperten unterstützen Nutztierhalter Aufklärungstour im Landkreis bis Juni
Potsdam-Mittelmark - Seit gut zwei Jahren lebt im Bereich Brandenburg (Havel), Bad Belzig und Kloster Lehnin ein Wolfsrudel. Jetzt wird der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) Nutztierhalter im Landkreis Potsdam-Mittelmark darüber beraten, wie sie ihre Tiere besser vor Übergriffen von Wölfen schützen können.
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Potsdam-Mittelmark - Seit gut zwei Jahren lebt im Bereich Brandenburg (Havel), Bad Belzig und Kloster Lehnin ein Wolfsrudel. Jetzt wird der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) Nutztierhalter im Landkreis Potsdam-Mittelmark darüber beraten, wie sie ihre Tiere besser vor Übergriffen von Wölfen schützen können. Der Wolfsbeauftragte Torsten Fritz werde bis Mitte Juni insgesamt 50 Tierhaltern Hinweise zum Schutz vor Wolfsattacken geben, wie das brandenburgische Umweltministerium gestern mitteilte.
Das mittelmärkische Wolfsrudel soll aus etwa 30 Tieren bestehen. Die Beute besteht gemeinhin zu 97 Prozent aus Rehen, Rot- und Schwarzwild, dann kommen Hasen und Kleinsäuger. Nutztiere, besonders Schafe und Ziegen, machen kaum ein Prozent der Beute aus. Für davon betroffene Nutztierhalter ist es dennoch ein Ärgernis. Gerade Nebenerwerbshaltern fehle oft die Erfahrung mit dem Schutz ihrer Tiere – oder sie halten Schutzeinrichtungen für unnötig, wie es in einer Mitteilung des Umweltministeriums heißt. Maßnahmen zu Schadensbegrenzung und Konfliktbewältigung stünden deshalb auch im Mittelpunkt des Wolfsmanagementplans des Landes.
„Eine an die individuelle Situation angepasste Beratung ist sehr wichtig“, erklärt Robert Kless, IFAW-Wolfsexperte und Projektbetreuer. „Nur so kann ein optimaler Schutz der Tiere vor Wolfsübergriffen erreicht werden.“ Zusätzlich solle den Haltern bei Förderanträgen zur Finanzierung der Schutzmaßnahmen geholfen werden. Mit dem Projekt sollen Nebenerwerbs- und Hobbyschäfer in Wolfsgebieten unterstützt und aufgeklärt werden – auch um die Akzeptanz für Wölfe zu verbessern. Seit 2010 bietet der IFAW Nutztierhaltern solche Beratungen an. Sie sind Bestandteil einer Kooperationsvereinbarung zum Wolfsschutz, die der Tierschutz-Fonds schon vor drei Jahren mit dem Umweltministerium getroffen hat. hkx
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