zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: „Xynthia“ lässt Bäume knicken

Bilanz nach dem Sturm: Pappel beschädigt Einfamilienhaus in Teltow / Vielerorts herrscht Erleichterung

Stand:

Potsdam-Mittelmark - Sturmtief „Xynthia“ hat einige Feuerwehren im Landkreis von Sonntagnacht bis weit in den Montag hinein in Atem gehalten. Vielerorts knickten Bäume um und Äste stürzten auf Straßen. Am schlimmsten traf es eine Familie am Sonntagabend in Teltow: Gegen 22 Uhr fiel eine 30 Meter hohe Pappel auf ihr Haus in der Moldaustraße. Der herabstürzende Baum durchschlug das Dach des Einfamilienhauses. Personen wurden dabei nicht verletzt, sagte Teltows Stadtbrandmeister Karl-Heinz Natusch gestern gegenüber den PNN.

Bis 5 Uhr morgens war die Teltower Feuerwehr damit beschäftigt, die umgeknickte Pappel aus dem Dach des Hauses herauszuschneiden. „Der Schaden ist erheblich“, sagte der Stadtbrandmeister. Weitere Sturmschäden waren auch in anderen Teilen der Stadt zu beklagen: So fiel noch am Montagmittag eine Pappel auf einen Garagenkomplex in der Käthe-Niederkirchner-Straße in der Neuen Wohnstadt. Insgesamt sei man aber glimpflich davongekommen, bilanzierte Natusch. Menschenleben waren nicht in Gefahr. Autos wurden nicht beschädigt.

Auch in anderen Regionen herrschte Erleichterung nach dem Sturm. „Wir haben Glück gehabt“, sagte Werders Stadtwehrführer Lothar Boreck. Größere Schäden habe es nicht gegeben. Trotzdem hatten die Werderaner Feuerwehrleute reichlich zu tun. So mussten sie bei Klaistow gegen 20.30 Uhr einen umgestürzten Baum von der Landesstraße 90 räumen. Die Strecke war für kurze Zeit gesperrt.

Straßensperren gab es auch in Stahnsdorf: In der Enzianstraße hatten sich zwei Bäume ineinander verkeilt und drohten umzustürzen. Eine Baumkrone wurde durch die Feuerwehrleute abgeschnitten, sagte Gemeindewehrführer Gino Toll. In der Ingestraße war zudem eine Kiefer von einem unbewohnten Grundstück über die Straße auf ein anderes Grundstück gefallen. Es wurde niemand verletzt.

Die Aufräumarbeiten begannen am Montagvormittag auch auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof. Nach den Erfahrungen mit Orkan „Kyrill“ hatte sich Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt auf eine unruhige Nacht eingestellt. Vor drei Jahren hatte „Kyrill“ verheerende Spuren in Teilen des Landkreises hinterlassen. Schwerpunkt war dabei die Flämingregion im Süden des Kreises. Aber auch in den Gemeinden des Potsdamer Umlands herrschten chaotische Zustände – auf dem Stahnsdorfer Südwestkirchhof waren Bäume umgeknickt, die Friedhofskapelle und Mausoleen beschädigt worden.

Diesmal kam es anders. „Zum Glück sind nur Äste abgebrochen und einige kleinere Bäume umgefallen“, sagte Friedhofsverwalter Ihlefeldt. Die Schäden hielten sich in überschaubarem Maß. „Wir sind verschont geblieben“, so Ihlefeldt. Dennoch riet er Friedhofsbesuchern, in den nächsten Tagen nur in dringenden Fällen zu einem Besuch. Noch immer könnten Äste von den Bäumen brechen.

Weitgehend vom Sturm verschont blieb auch die Waldgemeinde Michendorf. Nicht einen Feuerwehreinsatz habe es gegeben, sagte Bürgermeisterin Cornelia Jung am Montagmorgen erleichtert. Offensichtlich wurde aber ein anderes Problem: Die Gelben Säcke, die für die Entsorgung bereitgestellt wurden, wirbelten wie befürchtet durch die Straßen. Wie berichtetet, wurden zu Jahresbeginn die Gelben Tonnen abgeschafft – unter Protest vieler Kommunen. „Nun müssen wir sehen, wie wir den verwehten Müll von der Straße bekommen“, sagte Jung verärgert. Hagen Ludwig / Tobias Reichelt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })