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Potsdam-Mittelmark: Zarter Falter mit schwerem Namen Entente-Florale-Wurm aus Teltow heißt „Kanali“

Teltow – Wenn am 13. Juli die Jury der „Entente Florale“ Deutschland nach Teltow kommt, soll „Kanali von Rübenrauch“ schon an der Ortseinfahrt stehen.

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Teltow – Wenn am 13. Juli die Jury der „Entente Florale“ Deutschland nach Teltow kommt, soll „Kanali von Rübenrauch“ schon an der Ortseinfahrt stehen. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich das Maskottchen, das die Stadt für ihre Bewerbung beim Gartenbau-Wettbewerb der deutschen Kommunen entworfen hat.

Von Rübenrauch ist eine Raupe. Doch das Motto, das sich die Stadt für den Wettbewerb gestellt hat, lautet Verwandlung. Deshalb soll aus der Raupe zum Frühlingsfest am 29. Mai ein Schmetterling werden: Der Larve werden, wenn sie am Ortseingang aufgestellt wird, Flügel angeschraubt. Um der Raupe einen Namen zu geben, waren die Teltower Kitas aufgefordert worden, Vorschläge zu sammeln. Vertreter der Presse haben gestern gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) über die 20 eingereichten Namen abgestimmt. Schmidt gefiel vor allem der pädagogische Aspekt des Gewinnervorschlags. Kinder, die das Maskottchen an seinem künftigen Standort auf dem Kreisverkehr an der Ortseinfahrt Potsdamer Straße sehen, werden wissen wollen, woraus sich sein Name zusammensetzt, so Schmidt. „Mehr Teltower Identität kann man in einem Namen gar nicht unterbringen.“

In dem Vorschlag der Kita Käferland vereinen sich die „Wahrzeichen“ Teltows – der Kanal, die berühmten Teltower Rübchen und der Name des früheren Bürgermeisters Ernst von Stubenrauch (1853-1909). Die Entscheidung war trotzdem nicht unumstritten: Zu sperrig, zu wenig einprägsam sei der lange Name, fand unter anderen auch Rathaussprecherin Andrea Neumann. Doch Alternativen wie Teltine, Uschi oder Nimmersatt schienen entweder zu belanglos oder zu naheliegend. Verkürzt werde der Name vom Volksmund ohnehin, meinte Schmidt. Dass Kanali auch Assoziationen wie Kanalratte oder Kanaille hervorrufen könne, hielt Schmidt für eine „typisch erwachsene“ Denkweise.

Insgesamt sei das Projekt „Unsere Stadt blüht auf“ und damit auch die Bewerbung, auf gutem Wege, betonte Schmidt: „Die Bürger ergreifen inzwischen selbst die Initiative, streichen Bänke an öffentlichen Plätzen oder pflegen ihre Vorgärten.“ Daneben gebe es aber noch Ecken, die nach wie vor furchtbar aussähen, vor allem im Sanierungsgebiet rund um die Potsdamer Straße. „Die Leute dort kriegen wir einfach nicht ins Boot“, bedauert Schmidt. Kanali von Rübenrauch wird also künftig nicht nur Besucher an der Ortseinfahrt begrüßen, sondern auch diejenigen mahnen, denen bislang an einem grünen Stadtbild weniger gelegen ist. Ariane Lemme

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