Potsdam-Mittelmark: Zeit für die Rübchen
Aussaat beginnt/Selgros Stahnsdorf plant Werbefest
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Aussaat beginnt/Selgros Stahnsdorf plant Werbefest Teltow - Es war schon immer so: Wenn das Getreide vom Halm war und die Stoppeln umbrochen waren, dann kamen als Zwischenfrucht die Teltower Rübchen in die Erde. So ist es aus Zeiten der kleinbäuerlichen Handtuchfelder überliefert und so soll es auch bleiben. Und das heißt, dass die Zeit des Teltower Rübchens ins Haus steht, Landwirte und Gastronomen bereiten sich auf die Saison vor. Spargelbauer Josef Jacobs aus Schäpe wird gegen Ende Juli auf einem abgeernteten und ein Hektar großen Getreideacker zwischen Beelitz und Zauchwitz die Rübchen aussäen – „für den eigenen Hofladen und unser Hofrestaurant in Beelitz", wie er erzählt. Der großflächige Anbau, womit er in den vergangenen Jahren den Rübchen-Markt bereichern wollte, hat sich nicht rentiert. Aus diesem Grund hat auch die besonders durch ihre Rübchen-Gerichte bekannte Gaststätte „Zur Linde“ in Wildenbruch den Anbau für ihren Bedarf selbst übernommen, wobei sie von Jacobs unterstützt wird. „Noch in dieser Woche geht es mit der Aussaat los“, war von dort zu erfahren. Ihr Rübchen-Acker liegt in der Nähe von Fresdorf und hat die Größe von einem halben Hektar. Ab September werden dann die Rübchen wieder auf der Speisekarte stehen. Zum Saisonauftakt ist traditionell ein Essen mit hiesiger Prominenz geplant und wenn es gewünscht ist, werden die Wildenbrucher auch erneut bei der Grünen Woche in Berlin mit leckeren Gerichten vertreten sein. Dort haben sie in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit gefunden. Zu einem erweiterten Anbau des schon von Goethe so gerühmten Gemüsezwerges hat das aber nicht geführt, auch weil durch Witterung und Schädlingsbefall die Ernteerträge oft schwanken und die Vermarktungsschwierigkeiten verstärken. Bio-Gärtner Axel Szilleweit aus Teltow, zugleich Vorsitzender des Fördervereins „Teltower Rübchen“, bewahrt die alte Anbau-Tradition, obwohl er keine Getreidefelder hat. Er baut die Rübchen auf einer zwei Hektar großen Gartenfläche an der Ruhlsdorfer Straße an. Das geschieht in verschiedenen Etappen, wodurch sich dann unterschiedliche Erntezeiten. Das hat den Vorteil, dass „stets frische Ware auf den Tisch kommt“. Szilleweit wird weiterhin Gaststätten beliefern und rechnet damit, dass einige Berliner Markthändler seine Früchte in der Hauptstadt anbieten. Am 12. September ist bei ihm auf jeden Fall wieder feierlicher „Rübchenanstich“, der in Hammers Landhotel im Ortsteil Ruhlsdorf seine Fortsetzung findet. Axel Szilleweit ist natürlich auch Rohstofflieferant für das Großhandelsunternehmen Selgros in Stahnsdorf, das für die Tage vom 7.bis 9. Oktober, also nach dem Altstadtfest, eine Werbeaktion für die Teltower Rübchen plant. Dort wird es pikante Gerichte geben. Jörg Welz, Chef vom Landhotel Gröben will dort Rübchensuppe kochen, dazu Steinofenbrot kredenzen, und glasierte Rübchen anbieten. „Für die Rübchen gebe ich doch alles“, bekennt der engagierte Förderer des Fremdenverkehrsvereins Teltow-Fläming. Georg Jopke
Georg Jopke
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