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Potsdam-Mittelmark: Zeitensprung im Bürgerhaus

Jugendklub Caputh forschte zur Geschichte seines Domizils / Broschüre übergeben

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Schwielowsee - Ziemlich aufgeregt war Tanja Bornemann schon, als es daran ging, das nunmehr vollendete Projekt des Jugendprogramms „Zeitensprünge“ vorzustellen (PNN berichteten). Gemeinsam mit Projektleiterin Petra Borowski berichtete sie über das Ergebnis der mehrmonatigen Forschungen zur Geschichte des Bürgerhauses Caputh. Stolz übergaben sie anschließend Bürgermeisterin Kerstin Hoppe ein Exemplar ihrer Broschüre „Der Jugendclub Caputh im Bürgerhaus“.

„Ende 2006 erfuhren wir von Zeitensprünge“ so Bornemann. Ein Projekt, das Kinder und Jugendliche bewegen soll, sich mit der Erforschung der Geschichte ihres Wohnortes zu beschäftigen, Initiatoren sind der Landesjugendring und die Stiftung Demokratische Jugend. Ziel ist es, ein Gespür für ihre Heimat zu entwickeln. Durch den persönlichen Zugang werde auch die Frage nach den eigenen Wurzeln immer wieder neu gestellt.

„Ein Geschichtsprojekt in unserem Wohnort? Was könnte man daraus machen? Wird das nicht langweilig, man kennt doch die Geschichte waren die ersten Meinungen im Kreise der Jugendlichen im Jugendclub Caputh“ so Tanja weiter. Doch man merkt es ihr und Valeska Matz, Martin Quast, Tobias Hix, Jaqueline Cornely und Marian Kulbe an, dass ihnen die Sache Freude gemacht hat. Projektleiterin Borowski: „Es war manchmal nicht ganz einfach, gerade, wenn man bei der Informationsbeschaffung, zum Beispiel zur Frage des ersten Nutzungszweckes und des Baues des Gebäudes nicht vorankam.“

Bei der Vorstellung gab es manches Aha zu hören. Bürgermeisterin Hoppe, die das Haus schon lange kennt, erinnerte sich beim Betrachten der alten Fotos mit Schmunzeln an eine Treppe, die ob ihrer abenteuerlichen Beschaffenheit immer „Hühnerleiter“ genannt wurde. „Das sind Dinge dabei, die habe ich selbst noch nicht gewusst!“, staunte Hoppe. Beispielsweise, dass der „Große Kurfürst“, das Nachbarhaus des Bürgerhauses, seit dem Jahr 1932 von der Baptistengemeinde Potsdam als Altersheim genutzt wurde. Die jungen Forscher fanden Archivunterlagen zur Enteignung des Grundstückes im Zuge der Bodenreform aus den Jahren 1946 bis 1950 und können anhand von Bauzeichnungen verschiedene Veränderungen des baulichen Zustandes des Hauses nachvollziehen. Aus jüngerer Zeit dokumentieren Fotos vom Umbau des Dachgeschosses zum Jugendklub die bis in die heutige Zeit reichende wechselvolle Geschichte des Hauses und ein futuristischer Entwurf für ein „Rathaus Caputh“ von 1999. So spannend kann Geschichte sein.

Mit der Broschüre liegt jetzt ein wichtiger Beitrag zur Caputher Heimatgeschichte vor, der das Ergebnis gründlicher Recherchen in Archiven und verschiedenen Einrichtungen, von Bürgerbefragungen und eigenen Nachforschungen ist. Das kleine Heft ist mit vielen Illustrationen, Dokumenten und Bildern aus Vergangenheit und Gegenwart bereichert, die die Geschichte des Ortes anschaulich belegen. „Omas, Opas, Nachbarn und Bekannte wurden zum Thema Bürgerhaus befragt. Viele konnten uns etwas über die alten Zeiten berichten und wenn nicht konnte meistens jemand benannt werden, der etwas über das alte Haus zu erzählen hatte. Es wurden alte Familienalben gewälzt und Fotos gesichtet“, weiß Tanja Bornemann zu berichten.

Bei der Projektbewerbung im Februar konnte das Caputher Team die Jury von seinem Geschichtsprojekte überzeugen und erhielt neben einer Förderung von 1100 Euro auch ein Starterset mit Digitalkamera und MP3-Player, das nützliche Dienste leistete. Karl-Heinz Friedrich

Im Internet:

www.jccaputh.de/zeitenspruenge

Karl-Heinz Friedrich

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