Potsdam-Mittelmark: Zelterstraße wird günstiger
Neue Planung für Petzow soll die Anlieger befrieden
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Werder · Petzow - Der für das kommende Jahr geplante Ausbau der Zelterstraße in Petzow soll günstiger werden. Die Verwaltung hat jetzt auf die Beschwerden der Anlieger reagiert und das Ausbauprogramm noch einmal überarbeitet. Im jüngsten Werderaner Hauptausschuss kam diese neue und kleinere Variante zur Abstimmung. Die Mehrheit der Abgeordneten empfahl einen Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung.
Die Zahl, welche die Anwohner erst einmal auf die Barrikaden getrieben hatte – sogar ein Anwalt wurde mittlerweile eingeschaltet – war die ursprünglich geschätzte Gesamtbausumme von 420 000 Euro. Allerdings ist nicht alles davon umlagefähig, so die Kosten für Planungen und Vermessungen. Die reinen Baukosten lagen bislang bei 347 000 Euro. Hier wurden wiederum die Entwässerungs- und Beleuchtungsanlagen für den Kirchberg herausgenommen, auch die können nicht auf die Anwohner der Zelterstraße umgelegt werden.
Praktische Abstriche wurden seitens der Verwaltung und des Planungsbüros gemacht, indem auf den ursprünglich geplanten Gehweg auf der südlichen Seite verzichtet werden soll. Unterm Strich bleiben dann gut 290 000 Euro, von denen 70 Prozent, also zirka 210 000 Euro auf die Anwohner umgelegt werden. Allein zwei Drittel davon müsste der Besitzer des Schlosses, Axel Hilpert, tragen. Für die übrigen Anwohner blieben demnach noch zirka 70 000 Euro zu schultern, erklärte Werders Baubeigeordnete Beate Rietz.
In der Sitzung des Ortsbeirates vor zwei Wochen hatten die Petzower aber generell bezweifelt, dass eine Sanierung der Zelterstraße überhaupt notwendig sei, schließlich sei der Asphalt nur vor dem Schloss desolat und der Gehweg noch in Ordnung. Der Ausbau der Straße wurde in Zusammenhang mit dem geplanten Umbau des Schlosses zum 5-Sterne-Hotel in zwei Jahren gebracht (PNN berichteten).
Unter anderem Wolfgang Gäding (CDU), Vorsitzender des Bauausschusses, sah die Sanierung aber als nötig an. „Man sollte dennoch versuchen, die Kosten zu reduzieren. Für das Pflaster auf dem Gehweg müssen ja nicht die teuersten Steine verwendet werden.“ Auch das wird momentan in der Verwaltung überprüft. Abgeordneter Klaus Behrendt (CDU) war der Meinung, dass ein Gehweg ausreiche. „Es geht ja auch um die Kosten für die Stadt.“
Baldur Martin (AFB) begrüßte die Überarbeitung des Planentwurfs. „Es ist immer leicht, in die Taschen der Leute zu greifen.“ Mit der jetzigen Variante solle man noch einmal an die Bürger herantreten. Aus diesem Grunde hatte Irina Günther (PDS) auch beantragt, das Vorhaben noch einmal in den Bauausschuss zu verweisen, was jedoch mehrheitlich abgelehnt wurde. Vom Besitzer des Schlosses forderte sie indes eine Bürgschaft, auf dass die von ihm zu zahlenden 140 000 Euro auch tatsächlich überwiesen werden würden. Bürgermeister Werner Große (CDU) sagte jedoch, dass so etwas rechtlich unmöglich sei. Notfalls kann die Stadt ihre Forderungen über das Grundbuch durchsetzen.
Planerin Renate Kaula verteidigte indes noch einmal die Verlegung eines Regenwasserkanals. Momentan gibt es nur ein Rohr vom Schlossplatz hinunter zum Schwielowsee, das jedoch schadhaft sei. In der Zelterstraße selbst gebe es zurzeit überhaupt keine Regenentwässerung. „Ein großer Teil des Wassers fließt überirdisch ab.“
Bernd Hanike, Vorsitzender des Petzower Ortsbeirates bewertete die Planänderung ebenfalls als positiv, denn „so viel Unruhe hatten wir in Petzow noch nie“. Es sei gut, dass jetzt noch einmal Bewegung in den Prozess komme. Th. Lähns
Th. Lähns
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