Potsdam-Mittelmark: Zerschlagung als letzte Option
Landkreise verhandeln über Havelbus-Gesellschaft
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Potsdam-Mittelmark – Jetzt ist es offiziell: Eine Zerschlagung der Havelbus-Verkehrsgesellschaft (HVG) ist vorerst vom Tisch. Sie bleibe jedoch die letzte Option, sollte es kein Einvernehmen bei den aktuellen Verhandlungen mit dem Landkreis Havelland als Mitgesellschafter geben. Das erklärte Mittelmarks Landrat Wolfgang Blasig (SPD) am Donnerstag auf dem Kreistag in Bad Belzig. Wie berichtet war dem Landrat im September 2010 vom Kreistag der Auftrag erteilt worden, die Entflechtung des HVG-Konzerns vorzubereiten. Ziel war es, aus den eigenen HVG-Anteilen und der ebenfalls kreiseigenen Bad Belziger Verkehrsgesellschaft (VGB) einen einheitlichen mittelmärkischen Verkehrsbetrieb zu gründen. Dadurch erhofften sich Verwaltung und Kreistag unter anderem mehr Flexibilität, bessere Einflussmöglichkeiten und ein nachvollziehbares Verkehrskonzept. Ein in Auftrag gegebenes Gutachten der Firma „civity Management Consultants“ habe jedoch ergeben, dass dieser Weg zwar rechtlich umsetzbar, aber für den Landkreis mit wirtschaftlichen Risiken verbunden wäre, so Blasig. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit Vertretern des Kreises Havelland sollen nun die Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit ausgelotet werden. Nach PNN-Information favorisiert Landrat Blasig die Bildung einer gemeinsamen Dachgesellschaft. In der HVG sind derzeit 439 Mitarbeiter beschäftigt. Der Betriebsrat fürchtet Lohnkürzungen bei einer Neustrukturierung. Diese Bedenken seien unbegründet, sagte Blasig gestern den PNN. Ende Januar nächsten Jahres sollen erste Ergebnisse aus der gemeinsamen Arbeitsgruppe vorliegen.ldg
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