Potsdam-Mittelmark: „Zersiedlungspolitik in Stahnsdorf“ kritisiert
Peter Ernst (SPD) zur aktuellen Flächenplanung
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Stahnsdorf - Eine Zersiedlungspolitik hat der Umweltschützer und SPD-Gemeindevertreter Peter Ernst in Stahnsdorf kritisiert. Aktueller Anlass ist die gegenwärtige Diskussion um den Vorentwurf des Flächennutzungsplans, der noch bis zum 16. November in der Gemeindeverwaltung Stahnsdorf öffentlich ausliegt. Es sei wünschenswert, dass möglichst viele Einwohner die Gelegenheit nutzen, und ihre Anregungen und Bedenken zum Plan schriftlich äußern, sagte Ernst gegenüber den PNN. Dies ist noch bis zum 16. November in der Bauverwaltung (Annastraße) möglich.
Konkrete Kritik übte Ernst an einer Reihe von Vorhaben, die sich im FNP-Entwurf wiederfinden. Dazu zählt er unter anderem die Planungen in Güterfelde nördlich und südlich der Großbeerenstraße, südlich der Feldstraße und westlich der Fichtestraße. Eine Bebauung und Verdichtung dieser Freiräume mit ortsuntypischen Häuserreihen auf kleinen Grundstücken würde den Blick in die freie Landschaft nehmen und das Ortsbild zerstören. In der Seestraße, so kritisiert Ernst, soll die Bebauung immer weiter in den Wald hinein fortgeführt werden. „Das Dorf Güterfelde hat eine ländliche Bauweise die durch Flächen landwirtschaftlicher Nutzung aufgelockert wird. Benachbarte Gemeinden, wie Wilhelmshorst und Rehbrücke bewahren diese Vorteile dadurch, dass sie eine Mindestgröße für Grundstücke festgelegt haben oder andere sich eine Gestaltungs- oder Erhaltungssatzung gegeben haben“, erklärt der SPD-Vertreter.
Für Kienwerder am Stolperweg gelte ebenfalls das für Güterfelde angeführte Argument des Ausblicks in die freie Landschaft. Am Wiesengrund sei laut Ernst eine Umwandlung von Erholungs- zu Wohnbebauung an der Grenze zum Landschaftsschutzgebiet abzulehnen.
„Für Stahnsdorf ist vor allem die geplante Umwandlung von Wald- und Grünflächen der Gemeinde zu verhindern“, betont Ernst. Dabei handele es sich konkret um den Wald Markhofstraße/Auguststraße, das "Beethovenwäldchen" an der Beethovenstraße und die Striewitzwiesen südlich des Striewitzweges.
In seiner Argumentation bezieht sich Peter Ernst auf den aktuell zur Entscheidung stehenden Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg. Dort werde das Ziel formuliert, den Freiraum zu schützen und die Ressourcen zu bewahren. „Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung soll daher die Überbauung, Versiegelung und Zerschneidung des Freiraums sowie die Inanspruchnahme der nicht erneuerbaren Ressourcen so gering wie möglich gehalten werden“, erklärt Peter Ernst. ldg
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