Potsdam-Mittelmark: Ziegelei ist verkauft
Auf kleiner Flamme soll es in Glindow weitergehen
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Auf kleiner Flamme soll es in Glindow weitergehen Werder · Glindow - Die Glindower Ziegelei hat einen neuen Eigentümer. Gelände und Gebäude des traditionsreichen Betriebes wurden von der Weinberg-Projektentwicklungsgesellschaft GmbH & Co KG gekauft. An ihrer Spitze steht Harald Dieckmann, Geschäftsführer der Bausteine Briest GmbH sowie des „Kleinen Apartmenthotels“ im Holländer Viertel der Landeshauptstadt. „Mit der neuen Gesellschaft soll es in der Ziegelei nun zunächst auf kleiner Flamme weitergehen, werden wie seit Jahrhunderten handgestrichene Formsteine und Ziegeln produziert“, sagte der Diplom-Architekt gestern den PNN. Die Produktion soll künftig jedoch nur ein Standbein zur Rettung der Ziegelei sein. Dieckmann will gleichermaßen kulturelle und touristische Angebote entwickeln. Dabei setzt er auf die Symbiose von landschaftlich schöner Lage direkt zwischen Glindower See und Glindower Alpen und dem Reiz alter Industriekultur. Ein entsprechendes Konzept ist zurzeit in Arbeit und soll demnächst vorgestellt werden. Fest steht für Dieckmann bereits, dass die Kunstwerkstatt des Vereins „Gebrannte Erde“ unmittelbar am Betriebsgelände und das Ziegeleimuseum mit seinem Förderverein gut in sein Konzept passen. „Wichtig ist, dass das besondere Flair des Ortes erhalten bleibt“, betont der neue Eigentümer. „Auch in Briest stand früher ein Hoffmannscher Ringofen, leider sind davon nur Reste zu sehen. Schön wäre es, wenn es in Glindow gelingt, den Ofen wieder dauerhaft anzuheizen“, sieht Dieckmann eine Verbindung zu seiner bisherigen Wirkungsstätte. In Glindow wird diese Botschaft für Erleichterung sorgen, nicht umsonst steht der Hoffmannsche Ringofen im Zentrum des Ortswappens. Im April dieses Jahres hatte die Glindower Ziegelei GmbH das Feuer im Ringofen endgültig erlöschen lassen, den 20 Mitarbeitern wurde schrittweise gekündigt. Als Grund gab Geschäftsführer Jürgen Wackermann die Krise in der Bauwirtschaft und die mangelnde Nachfrage nach historischen Ziegeln an. Um den Weiterbetrieb des Museums zu sichern, kaufte die Stadt Werder den denkmalgeschützten Ziegeleiturm. Das markante Bauwerk ist mit seinen wechselnden Ausstellungen das Herz des Museums. Daneben werden auch weiterhin Führungen durch den Hoffmannschen Ringofen angeboten. Hagen Ludwig
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