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Potsdam-Mittelmark: „Ziel ist noch nicht erreicht“

Horn und Wohltat managen weitere vier Jahre das Blütenfest / CDU ist um Interessenausgleich bemüht

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Werder (Havel) - Keine Experimente in der Blütenstadt: Die Berliner Agenturen Horn & Co und die Wohltat Entertainment GmbH werden auch in den nächsten vier Jahren das Baumblütenfest in Werder managen. Das Duo ist seit Jahren dabei und hat in einem Ausschreibungsverfahren 441 von 500 möglichen Punkten erreicht. Mit diesem Ergebnis ließ es die anderen drei Bewerber weit hinter sich, das galt dann auch für die Abstimmung am Donnerstagabend im Stadtparlament: Die Bietergemeinschaft bekam 21 der 29 Stimmen, besonders vom Finanzierungs- und vom Sicherheitskonzept ließen sich Rathaus und viele Stadtverordnete überzeugen.

Die Brando Werbe- und Eventagentur Potsdam und die Veranstaltungsmanagement e.K. Nareyka fanden nicht einen Fürsprecher. Dabei errang Nareyka mit 350 Punkten den Platz zwei im Ausschreibungsverfahren, vor allem die „Einbeziehung von Traditionsinhalten“ brachte die Agentur nach vorn. Das Rathaus hatte die Vergabe der Dienstleitungskonzession für das städtische Jahresereignis im Februar europaweit bekannt gemacht.

Nach den teils heftigen Kontroversen in der Bürgerschaft zum Festcharakter schlug CDU-Fraktionssprecher Christian Große am Donnerstagabend versöhnliche Töne an: „Wir haben eine Etappe hinter uns gebracht, das Ziel ist noch nicht erreicht.“ Mit einer halben Million Besucher Jahr für Jahr werde die Stadt an ihre Belastungsgrenze geführt. Im Zuge der Vertragsverhandlungen müsse nun um einen „Ausgleich zwischen den betroffenen Bewohnern und den Wirtschaftsinteressen des Veranstalters“ gerungen werden. Kritik äußerte Große an der Presseberichterstattung zum Fest, die dem Image der Stadt geschadet habe.

Chancenlos blieb ein Antrag der SPD/Grünen-Fraktion, dem vierten Bewerber den Zuschlag zu erteilen: Die EPM Concept GmbH aus Bad Oldesloe (306 Punkte) kam mit Hilfe der Linken noch auf einen Achtungserfolg von neun Stimmen. SPD/Grünen-Fraktionsvize Anja Spiegel hatte vergeblich argumentiert, dass man das offene EPM-Konzept nutzen sollte, um das Image des Blütenfestes aufzupolieren. Besonders das von EPM vorgeschlagene Festkomitee aus Einwohnern, Politikern, Obstbauern und Vereinen sei überzeugend. „EPM erscheint mir halb so beratungsresistent wie Horn und Wohltat“, so Spiegel. Zweifel äußerte sie an der Punktvergabe durch das Rathaus: Horn und Wohltat hätten für ihr Sicherheitskonzept trotz eindrücklicher Defizite die höchste Punktzahl erreicht.

Der Zuschlag ist nicht die letzte Etappe im Vergabeverfahren: Auf Nachfrage aus der AFB-Fraktion betonte Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU), dass ein zweites Ausschreibungsverfahren geführt werden muss, falls die Vertragsverhandlungen scheitern. Besonders AFB-Fraktionschef Baldur Martin wollte sich diese Möglichkeit offen halten. Henry Klix

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