Potsdam-Mittelmark: Zittern an Beelitzer Schulen Dieses Jahr nur 61 Grundschulabgänger

Beelitz - Als „dramatisch“ hat Hauptamtsleiter Rudolf Seidel die aktuelle Entwicklung der Schülerzahlen in Beelitz bezeichnet. „Wir haben in diesem Jahr in Beelitz und Fichtenwalde 61 Grundschulabgänger.“ Noch vor zwei Jahren waren es 150. An Sally-Bein-Gymnasium und Solar-Gesamtschule müssten aber vier Klassen mit mindestens 20 Schülern gebildet werden. „Die einzige Chance besteht darin, von außen Schüler einzuwerben“, sagte Seidel. Seidel lobte vor den Stadtverordneten, wie die Schulen um Schüler kämpfen – ob durch Probeunterricht, Veröffentlichungen oder Flyer. Allein das Gymnasium habe 10000 Flyer verteilt. „Andere Schulen schlafen aber leider auch nicht“, wie Seidel mit Verweis auf Hochglanzbroschüren in Beelitzer Briefkästen erklärte. „Die Werbung der Beelitzer Schulen muss also noch intensiviert werden“, sagte Seidel. Dies sei auch Thema der derzeitigen Sitzungen im Sozialausschuss. Er appellierte, dass Beelitzer Schüler auch an Beelitzer Schulen unterrichtet werden sollten. „Die Entscheidung über den Schulerhalt treffen die Eltern mit ihrem Schulwunsch.“ Schon im vorigen Jahr konnte am Gymnasium keine siebente Klasse gebildet werden. Der Versuch, die kippelnde Schule durch eine Kooperation mit dem Gymnasium Treuenbrietzen auf festere Beine zu stellen, sei gescheitert. Seidel: „In Treuenbrietzen gibt es kein Interesse, dort besteht die Gefahr einer Schließung offenbar nicht.“ Demonstrativ sind im Beelitzer Haushaltsentwurf 2005 weitere Investitionen eingestellt, um die baulichen Verhältnisse am Gymnasium zu verbessern „und ein Signal zu setzen“, wie Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) auf der Stadtverordnetenversammlung erklärte. Der Endtermin für die Abgabe der Erstwünsche für die 7. Klassen ist der 16. März. hkx