Potsdam-Mittelmark: Zu wenig Lehrer in Geltow
Schwielowsee - Mit einem offenen Brief hat sich Cäcilie Gremmer an die Gemeindevertretung Schwielowsee gewandt. Die Elternsprecherin der Meusebach-Grundschule in Geltow beklagt darin die Personalpolitik des Schulamtes Brandenburg (Havel): So habe die dritte Klasse der Schule seit Monaten keinen festen Klassenlehrer mehr.
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Schwielowsee - Mit einem offenen Brief hat sich Cäcilie Gremmer an die Gemeindevertretung Schwielowsee gewandt. Die Elternsprecherin der Meusebach-Grundschule in Geltow beklagt darin die Personalpolitik des Schulamtes Brandenburg (Havel): So habe die dritte Klasse der Schule seit Monaten keinen festen Klassenlehrer mehr. Weil mehrere Schüler die Schule verließen, waren zwei Klassenzüge der Fünften zu einem zusammengelegt worden, eine Lehrerstelle wurde deshalb gestrichen – es war die des Klassenlehrers der Klasse 3. Seitdem gibt es keinen mehr, der infrage kommende Ersatzlehrer sei seit Januar krank und habe zum 31. März gekündigt. Erst seit voriger Woche bestehe eine Interrimslösung – mit ungewissem Ausgang.
„Jede Schule zippelt an der zu kurzen Personaldecke“, sagte Gremmer. Fünfte und sechste Klassen in Geltow hätten inzwischen häufig Schulausfälle, obwohl die Vergleichsarbeiten bevorstehen. „Wie wird das Zeugnis aussehen, mit dem sie sich für die weiterführende Schule bewerben?“, fragt Gremmer. In manchen Fächern würden die Schüler von drei verschiedenen Lehrern unterrichtet.„Die Stundenpläne werden umgeschrieben. Ob der Unterricht dann wirklich stattfindet ist dennoch fraglich.“ Eltern würden wegen der Zustände ihre Kinder inzwischen von der Schule nehmen und nach Potsdam schicken.
Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) äußerte Verständnis für die Sorgen der Eltern, ihren Unmut habe sie bereits gegenüber dem Schulamt kundgetan. „Wir investieren, um den Schulstandort zu sichern und auszubauen. Auf der anderen Seite herrscht völlige Willkür bei der Lehrerversetzung.“ Der hohe pädagogische Anspruch sei mit der Personalpolitik des Schulamtes kaum zu halten.
Nach früheren Angaben des Schulamtes hatte sich zu Schuljahresbeginn für fast jede Schule im Schulamtsbezirk Brandenburg ein Lehrerwechsel ergeben: 235 Lehrkräfte – das sind fast fünf Prozent – mussten die Schule wechseln. Begründet wird dies mit der „unausgewogenen Personalentwicklung“. hkx
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