zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Zu wenig Platz für Kita-Kinder Seddiner See muss Schulhaus umbauen

Seddiner See - In Seddiner See reichen die Kapazitäten der Kindertagesstätten nicht mehr aus. Zwischen 30 und 40 Kita-Anmeldungen für den Herbst wird die Gemeinde nicht mehr berücksichtigen können, wie Bürgermeister Axel Zinke (parteilos) den PNN mitteilte.

Von Enrico Bellin

Stand:

Seddiner See - In Seddiner See reichen die Kapazitäten der Kindertagesstätten nicht mehr aus. Zwischen 30 und 40 Kita-Anmeldungen für den Herbst wird die Gemeinde nicht mehr berücksichtigen können, wie Bürgermeister Axel Zinke (parteilos) den PNN mitteilte.

„Schon mit dem Rechtsanspruch auf die Betreuung ab dem ersten Lebensjahr, der 2013 eingeführt wurde, waren wir an der Leistungsgrenze“, so Zinke. Damals wurden die Kapazitäten der beiden Tagesstätten in Seddin und Neuseddin um 70 auf fast 200 Plätze erhöht. Durch die vielen Zuzügler aus den Neubaugebieten beider Ortsteile sei die Zahl der Kinder nun aber nochmals gestiegen. Außerdem würden viele Eltern die Einschulung ihrer Kinder ein Jahr zurückstellen, sodass sie länger in den Tagesstätten bleiben. Daher seien die Tagesstätten überlastet. Nur für Kinder ab einem Alter von drei Jahren sind Zinke zufolge derzeit noch Plätze frei.

Eltern mit jüngeren Kindern könnten sich zunächst in den Nachbargemeinden wie Beelitz oder Michendorf um Plätze bewerben, die Verwaltung würde die Kosten der Betreuung tragen. Zinke hofft jedoch, bis Anfang 2016 alle Kinder in der eigenen Gemeinde betreuen zu können.

„Am Donnerstag haben wir gemeinsam mit Vertretern des Bildungsministeriums Räume am Schulcampus besichtigt, die wir für die Vorschulkinder nutzen können“, so der Bürgermeister. In der früheren Grund- und Gesamtschule werden nur noch Grundschüler unterrichtet. Das kleinere Schulhaus wird nur noch als Hort genutzt. Dort könnten 40 ältere Kita-Kinder betreut werden, ein entsprechendes Raumkonzept soll bis Ende März erarbeitet werden.

Wie lange der Kindersegen in der Gemeinde anhält, könne die Verwaltung nicht abschätzen. Zwar gebe es neben der Gemeindeverwaltung noch ein paar Flächen, auf denen jetzt neue Wohnhäuser entstünden. „Man kann aber nicht vorhersagen, wie viele Kinder dort wohnen werden“, so Axel Zinke. Deshalb wolle er die vorhandenen Kindertagesstätten nicht dauerhaft erweitern. Es soll jedoch Umbauten sowohl in der Schule als auch in den bestehenden Kitas geben. So müssen beispielsweise die Toiletten im ehemaligen Schulhaus an die Bedürfnisse der Vorschulkinder angepasst werden. Einen Kostenrahmen gebe es noch nicht. Die Gemeindevertreter sollen Ende April über einen Nachtragshaushalt entscheiden, danach könnten die Arbeiten ausgeschrieben werden.

Sollte der Umbau jedoch nicht rechtzeitig zum Jahresende fertig werden, müssten Eltern wohl bis 2017 ihre Kinder anderweitig betreuen lassen. In der Nachbarstadt Beelitz sind laut Fachbereichsleiterin Dörte Kiesel zwar genügend Plätze für den eigenen Bedarf vorhanden, auch aus Seddiner See würden schon Kinder betreut. Ob jedoch in größerem Umfang Seddiner Kinder aufgenommen werden können, konnte Kiesel nicht sagen.

Etwas Gutes habe der Kindersegen laut Axel Zinke für die Gemeinde: Er sichere Seddiner See, mit rund 4500 Einwohnern eine der kleinsten Gemeinden im Land Brandenburg, den Bestand der örtlichen Grundschule. Bestanden Jahrgänge noch vor wenigen Jahren oft aus nur einer Klasse, so sind derzeit meist zwei Klassen nötig. Laut Zinke sind in Zukunft sogar dreizügige Jahrgänge möglich. Trotzdem würde die Schülerzahl aber auch auf längere Sicht nicht für die Wiedereinrichtung einer weiterführenden Schule reichen. Enrico Bellin

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })