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Unterwegs. Im Ort gibt es für die Wilhelmshorster keinen Fußballplatz.

© privat

Potsdam-Mittelmark: Zu wenig Rasen für junge Kicker

SV Wilhelmshorst fürchtet wieder eine Absage zum Bau eines dringend benötigten neuen Platzes

Von Eva Schmid

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Michendorf - Lange Gesichter nicht nur bei den Fußballern der Deutschen Nationalmannschaft nach dem mageren Unentschieden bei der WM gegen Ghana, sondern auch bei den Nachwuchskickern im Michendorfer Ortsteil Wilhelmshorst: Nach einem Treffen der beiden örtlichen Fußballvereine mit der Rathausverwaltung sehen sich die Wilhelmshorster jetzt ins Abseits geschoben. Sie fürchten, beim geplanten Neubau eines Fußballplatzes leer auszugehen.

„Die Politik will keine eigene Sportstätte für den SV Wilhelmshorst“, sagte SV-Wilhelmshorst-Trainer Achim Sattler nach dem Treffen gegenüber den PNN. Sattler kämpft mit seinem Verein seit Jahren für ein wettkampftaugliches Feld. „Die Verwaltung wird sehr wahrscheinlich nur den Michendorfer Sportplatz Hellerfichten ausbauen“, sagte Sattler.

Seit Jahren ist das Problem der Wilhelmshorster Kicker bekannt: Fast dreiviertel der 187 Mitglieder sind unter 18 Jahre alt. Da ihr Verein keinen eigenen Platz hat, müssen sie auf Spielstätten in Caputh, Saarmund oder Michendorf ausweichen. Doch dort sind die Kapazitätsgrenzen erreicht. Endlich sollte ein eigener Platz „An der Umgehungsbahn“, hinter dem Wilhelmshorster Netto-Markt, entstehen. Beim Ringen um den Bau habe der Verein jedoch immer mehr Zugeständnisse machen müssen: „Anfangs war die Rede von einem Großfeld, später ging es um ein Kleinfeld – jetzt ist man offenbar von den Plänen ganz abgerückt“, sagte Sattler.

Im Michendorfer Rathaus will man ein endgültiges Aus für das Sportplatzprojekt nicht kommentieren: „Die Verwaltung wird das umsetzen, was in der Arbeitsgruppe Sportstätten an Ergebnissen erzielt wird“, sagte Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) auf Anfrage. In der Arbeitsgruppe kommen die drei Sportvereine aus Michendorf, Wilhelmshorst und Stücken, Gemeindevertreter und die Verwaltung zusammen.

Um die Engpässe auf dem zentralen Michendorfer Sportplatz Hellerfichten zu beseitigen und damit auch die Trainingsbedingungen für die Kicker aus Wilhelmshorst vorerst zu verbessern, sollen die Schulsportplätze in Wilhelmshorst und Michendorf fußballtauglich gemacht werden, so Mirbach. Davon sollen alle drei Vereine der Gemeinde profitieren, der SV Wilhelmshorst, die SG Michendorf und der FC Blau-Weiß Stücken.

Das Aufrüsten der Plätze würde rund 27 000 Euro kosten: Aus altem Tartan soll dann neuer Kunstrasen werden. Das Feld auf dem Wilhelmshorster Schulcampus soll zudem eine Flutlichtanlage bekommen. Umkleidekabinen und Duschen seien vorhanden, heißt es aus dem Michendorfer Rathaus.

Doch das Vorhaben stößt in Wilhelmshorst auf Kritik: „Das Schulspielfeld ist zu klein, um dort eine wettkampffähige Mannschaft zu trainieren“, sagt Sattler. Auch Punktspiele könnten dort nicht ausgetragen werden. Zudem seien die Anwohner empfindlich, der Verein müsste aber abends und am Wochenende trainieren können. „Wir haben vorgeschlagen, dass der Platz für wenig Geld vergrößert werden müsste“, so Sattler. Die Verwaltung will jetzt den Vorschlag prüfen.

Auch die SG Michendorf will helfen, dass die Wilhelmshorster einen größeren Platz bekommen: „Dafür verzichten wir auf den Ausbau des Platzes an der Michendorfer Grundschule“, so Volkmar Woite, Vorsitzender der SG Michendorf. Langfristig sei der Ausbau des zentralen Platzes in Hellerfichten aber alternativlos: „Wenn beide Vereine den Platz nutzen, ist das die günstigste Lösung.“ Eva Schmid

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