STIMMEN: Zucker für Rapper
Von einer aggressiven Stimmung in der Kleinmachnower Nachbarschaft, die der Rapper Bushido nach dem Brand in seinem Haus öffentlich kritisierte, war am Donnerstagvormittag vor Ort nichts zu spüren. „Wenn er mal ein bisschen Zucker braucht, dann gebe ich ihm das als Nachbar natürlich“, sagt ein 54-jähriger Beamter, der auch am Zehlendorfer Damm wohnt.
Stand:
Von einer aggressiven Stimmung in der Kleinmachnower Nachbarschaft, die der Rapper Bushido nach dem Brand in seinem Haus öffentlich kritisierte, war am Donnerstagvormittag vor Ort nichts zu spüren. „Wenn er mal ein bisschen Zucker braucht, dann gebe ich ihm das als Nachbar natürlich“, sagt ein 54-jähriger Beamter, der auch am Zehlendorfer Damm wohnt. Auch andere Anwohner zuckten nur teilnahmslos mit den Schultern, wenn sie auf ihren zukünftigen Nachbar angesprochen werden. „Der Mann ist noch nicht mal hierher gezogen, was sollen wir also über ihn sagen“, sagt eine 47-jährige Frau, die mit ihrem Hund in der Nähe von Bushidos Haus unterwegs ist. Dass seine Villa offenbar vorsätzlich angezündet wurde, finde sie entsetzlich. Offen kritisieren die Nachbarn den Rapper nicht. Er soll auch beim Gespräch über dem Gartenzaun kein so großes Thema sein. Dass Kleinmachnower in Bushidos Villa randalieren, dem Rapper Pakete mit Kot schicken oder gar einen Brandanschlag verüben, konnte sich niemand der Nachbarn vorstellen. Gegenüber den PNN hatte der Rapper genau diese Vorwürfe erhoben. Bushido sieht sich als Opfer einer Hetzjagd. „Der Täter muss ja nicht aus Kleinmachnow kommen“, mutmaßt hingegen eine 53-jährige Anwohnerin. Kleinmachnower, die nicht unmittelbar im künftigen Wohnumfeld des Rappers wohnen, äußerten sich kritischer: „Wer kräftig austeilt, muss auch Kritik vertragen können“, verteidigt ein Mann die Vorbehalte gegen den Prominenten. Mit seinen schwulen- und frauenfeindlichen Songtexten ecke er an. Er verurteilte aber, dass Bushidos Haus mutwillig beschädigt wurde. Mehrere Kleinmachnower ärgern sich außerdem darüber, was der Rapper auf seinem Anwesen so treibt: „Er setzt sich über Regeln hinweg“, sagt eine ältere Frau. Mit den denkmalgeschützten Villen mache er, was er wolle – das sei nicht in Ordnung. Wie berichtet hatte Bushido ein Eingangsportal einreißen und im Haus Dielen und Wände entfernen lassen. Im Garten ließ er vermeintlich zu viele Kiefern fällen. Der Streit mit den Behörden wurde mittlerweile beigelegt. es
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: