Potsdam-Mittelmark: Zugang zum See erhalten
Michendorf einigt sich mit Eigentümer über Zugang zu Wilhelmshorster Gewässer
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Michendorf - Einigung in letzter Minute: Bevor ein Rechtsstreit drohte, hat sich das Michendorfer Rathaus mit dem Waldeigentümer, dem die Forstflächen rund um den Herthasee gehören, geeinigt. Der Forstbesitzer aus Treuenbrietzen hat jetzt der Gemeinde den Zugang zum See eingeräumt. Wer künftig am Wasser entlangschlendern möchte, kann den kleinen See über die Teltower Straße und den Caputher Weg erreichen.
Im vergangenen Jahr hatte wie berichtet die Gemeinde beschlossen, das Vorkaufsrecht für die Flächen rund um das Gewässer zu ziehen. Obwohl das nicht so einfach gewesen wäre: Ein von der Gemeindeverwaltung beauftragter Rechtsanwalt stellte damals fest, dass die Gemeinde kein Recht auf einen Vorkauf der Flächen habe. Das wollte Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) nicht hinnehmen. „Das ist eine Meinung eines Anwalts“, kommentierte der Bürgermeister die Einschätzung. Mirbach suchte zudem das Gespräch mit dem Eigentümer.
In Michendorf gab es Ärger um den Verkauf: Die bundeseigene Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft hatte die Flächen an den Treuenbrietzener verkauft, die Gemeinde erfuhr von dem Deal erst nach dem Kauf. In der Gemeinde befürchtete man durch die Privatisierung, dass der neue Besitzer alte Bäume rund um den See fällen und seinen neu angepflanzten Bestand einzäunen könnte. Dann wäre der Zugang zum See versperrt gewesen. Jetzt will die Verwaltung den Beschluss, das Vorkaufsrecht durchzusetzen, wieder rückgängig machen. Entscheiden werden das die Gemeindevertreter auf ihrer Sitzung am 10. Februar.
Aus dem versandeten und mit Schilf überwucherten Gewässer südöstlich des Michendorfer Bahnhofes soll ein Naherholungsgebiet werden. Die Renaturierung des Gewässers ist eine der Ausgleichsmaßnahmen für die Erweiterung der Autobahn 10. Gesäubert und hübsch hergerichtet kann dann künftig in dem kleinen Teich, der seit der Wende der Gemeinde Michendorf gehört, möglicherweise auch wieder gebadet werden. In den 20er- und 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts tummelten sich dort nicht nur Kinder, auch Erwachsene sprangen mit ihren Einteilern ins Wasser. Zu DDR-Zeiten war das nicht mehr möglich: Fäkalien wurden damals in den See eingeleitet. Eva Schmid
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