Potsdam-Mittelmark: „Zugereiste Querulanten“
Scharfe Wortattacke im Ortsbeirat zu Initiativen gegen Bauvorhaben an Baumgartenbrücke
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Scharfe Wortattacke im Ortsbeirat zu Initiativen gegen Bauvorhaben an Baumgartenbrücke Schwielowsee · Geltow - Scharfes Geschütz am Montagabend im Geltower Ortsbeirat: Im Streit um das Bauvorhaben an der Baumgartenbrücke meldete sich Ortsbeirat Joachim Rod (BBS) mit einer persönlichen Erklärung zu Wort. „Zugereiste Querulanten“ würden die Presse mit „Falschmeldungen und Hetze“ versorgen, um dem Vorhaben zu schaden, wobei er namentlich Ex-Umweltstaatssekretär Friedhelm Schmitz-Jersch nannte. „Die sollen dahin gehen, wo sie hergekommen sind“, so Rod. „Wenn jemand anderes eine viertel Million Euro investiert und zehn Arbeitsplätze schafft, kann er gerne auch die Brache unter Schutz stellen lassen.“ Geltows Ortsbürgermeister Heinz Ofcsarik (BBS) sagte dazu, die Erklärung Rods sei zwar „sehr emotional“ gewesen. „Da ist aber auch viel wahres dran.“ Hintergrund der Äußerungen ist der Plan, am Parkplatz an der Baumgartenbrücke zwei Verkaufspavillons für einen Boots- und einen Autohandel zu errichten. Die Gemeinde hat dafür einen einfachen Bauantrag gestellt. Üblicherweise müssen Bauvorhaben im Außenbereich, die nicht im Flächennutzungsplan gekennzeichnet sind, allerdings ein Bebauungsplanverfahren mit umfassender öffentlicher Beteiligung durchlaufen. Naturschutzverbände und das Bauministerium hatten sich deshalb skeptisch gezeigt, auch eine Unterschrifteninitiative von 430 Geltowern wandte sich gegen die Bauten. Der Unterschriftensammler Erich Mummelthey habe Bürger aber unter Druck gesetzt, die Unterschrift zu leisten, wollte Ortsbürgermeister Ofcsarik erfahren haben: „Er wurde teils ungehalten, wenn man nicht unterschrieben hat.“ Sitzungsgäste äußerten sich in der Bürgerfragestunde erstaunt über den Ton. „Ich bin selber neu in Geltow, ich kannte die Vorbehalte gegen Zugereiste nicht“, sagte ein Sitzungsgast. Angesichts der Zahl von 430 Unterschriften könnten aber nicht nur die Zugereisten Querulanten sein. Fakt sei, dass es genug alternative Standorte für die Verkaufseinrichtungen gäbe. Ein anderer Gast betonte die Verdienste Erich Mummeltheys, der nicht nur als Baumschutzbeauftragter „ein sehr wertvoller Mann“ für Geltow sei. „Er ist übrigens auch kein Zugereister.“ Zudem gab es während der Bürgerfragestunde den Vorschlag, die Architektur der beiden Verkaufshallen zu überarbeiten: Statt viereckiger Baukörper sollte es runde, der Landschaft angepasste Bauten geben. Gemeinde und Investoren hoffen im September auf eine Baugenehmigung Henry Klix
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