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Potsdam-Mittelmark: Zukunft der Reichelt-Filiale noch unklar Teltower Supermarkt droht der Abriss

Teltow – Fast geräuschlos verlief der Auszug aus dem Reichelt-Supermarkt an der Potsdamer Straße in Teltow. Letzter Verkaufstag war der 31.

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Teltow – Fast geräuschlos verlief der Auszug aus dem Reichelt-Supermarkt an der Potsdamer Straße in Teltow. Letzter Verkaufstag war der 31. Juli. So steht es noch auf einem Plakat am Schaufenster. Der Schriftzug an der Fassade und die Einkaufswagen sind längst verschwunden. Auch Postfiliale, Änderungsschneiderei und Reinigung sind ausgezogen. Nur im Keller probt noch der „Teltower Carneval Club“ (TCC). Doch wird kein Nachmieter für die Filiale gefunden, droht der Abriss.

Bis Mitte 2009 laufe der Mietvertrag, bestätigte Reichelt-Pressesprecher Andreas Laubig den PNN. Sein Unternehmen bemühe sich deshalb, einen Nachmieter zu finden. Wegen Umsatzeinbußen, wurde der Markt geschlossen. „Die Wettbewerbssituation hat sich zu stark verändert“, verweist Laubig auf die geplante Kaufland-Ansiedlung in der Nähe. Als Vermieterin hofft auch Caroline Steinchen von der Frankfurter Immobiliengruppe „Real Estate“ darauf, dass die Supermarktkette einen Nachmieter findet. Bislang sei man mit dem Plan gescheitert, hier einen Laden für Babywäsche oder Tiernahrung zu eröffnen. Ähnliche Angebote gibt es bereits in der Oderstraße.

Anfang der 90er Jahre hatte die „Real Estate“ den ehemaligen Speisesaal des „VEB Elektronische Bauelemente“ mit angrenzendem Mehrgeschosser von den Investoren Roland Ernst und Claus Wisser erworben. Als 1993 Reichelt kam, erhielt auch der Carnevalsclub einen Mietvertrag für die Kellerräume, die er bereits seit 1974 nutzte. Bis Anfang der 90er Jahre wurde der Speisesaal an Abenden und Wochenenden zum Kultursaal. Bis heute hat der TCC im Clubkeller sein Domizil und baut dort seine Requisiten. Einige Jahre gab es im Keller auch eine Bibliothek.

Doch seit die Förderung für die Ausleihkräfte weggefallen ist, bleibt auch diese geschlossen, nur die Bücher sind noch da. Manchmal schauen die Karnevalisten noch nach etwas Lesbarem. Die Bücher auf den Müll zu werfen, habe er nicht fertig gebracht, räumt TCC-Vizepräsident Detlef Burhenne ein. Auch er hofft auf einen Nachmieter. Am liebsten würde er das Obergeschoss selbst mieten, um dort wieder Kultur zu etablieren. „Aber wer soll das bezahlen?“ Tatenlos zusehen will Burhenne nicht und wirbt daher selbst um potenzielle Nutzer.

Bei längerem Leerstand kann der Eigentümer den Abriss nicht ausschließen. Vorerst setzt „Real Estate“ aber auf „Projektentwicklung“. So laufen bereits Gespräche, hier an der Teltower Automeile ein weiteres Autocenter zu etablieren. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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