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Potsdam-Mittelmark: Zum Stiften zu wenig in Michendorf

Vorbehalte gegenüber geplanter Kulturstiftung

Stand:

Michendorf – Der Vorschlag zur Bildung einer kommunalen Kulturstiftung mithilfe öffentlicher Mittel trifft bei Michendorfer Gemeindevertretern noch auf Skepsis. Man habe die Befürchtung, dass das Geld ausgegeben werde, die Gemeinde aber keinen Einfluss auf Entscheidungen der Stiftung habe, hieß es am Dienstagabend im Ausschuss für Kultur und Soziales. Im Übrigen sei auch nicht sicher, ob sich ausreichend private Geldgeber finden würden.

Das Gremium reagierte damit auf einen Vorstoß des Wilhemshorster Ortschronisten Rainer Paetau. Der hatte Ende März angeregt, eine Stiftung unter anderem zur Unterstützung von freien Kulturträgen, für Denkmalschutzprojekte oder die „Förderung des öffentlichen Bewusstseins über Bedeutung von Kultur für die Kommune“ ins Leben zu rufen. Als Grundstock für das Stiftungskapital hatte Paetau eine Summe von 100 000 Euro genannt, an der sich die Kommune zur Hälfte oder zu einem Drittel beteiligen solle. 30 000 Euro seien bereits von privaten Förderern eingenommen worden, sagte er damals.

Grundsätzlich wurde die Idee vom Ausschuss begrüßt, doch müssten die rechtlichen Fragen geklärt werden. Ein Satzungsentwurf für die Kulturstiftung liege bislang nicht vor, hieß es. „Man sollte auch nicht zu blauäugig herangehen“, so CDU-Fraktionschefin Marion Baltzer, immerhin müsse auch das restliche Geld eingeworben werden. Sie regte – mit Blick auf künftige Haushaltslöcher – ein geringeres Stammkapital an. „Man sollte auch nicht vergessen, dass die Gemeinde in diesem Bereich bereits viel fördert“, sagte sie mit Verweis auf den jährlichen Kulturfonds und die Fördertöpfe der Ortsbeiräte.

Gegen ein geringeres Stiftungskapital meldete Wilhelmshorsts Ortsvorsteherin Irmgard Richard (SPD) Bedenken an: Die Zinssätze seien zurzeit so gering, dass man mit den Erträgen aus 60 000 Euro nur wenig ausrichten könne. „Wir sind für die Stiftung, aber derzeit fehlen noch die Voraussetzungen“, so Finanzausschusschef Peter Pilling (Linke). Das Thema soll nun erst im Zuge der Haushaltsdebatte Ende des Jahres in Angriff genommen werden. lä

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