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Potsdam-Mittelmark: Zusammenarbeit mit den Nachbarn

Gemeinde Seddiner See sucht Gemeinsamkeiten und hofft auf Einwohnerwachstum

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Gemeinde Seddiner See sucht Gemeinsamkeiten und hofft auf Einwohnerwachstum Seddiner See. Die Gemeinde Seddiner See setzt künftig auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Nachbarn in Michendorf und Nuthetal. „Wir haben da auf der Verwaltungsebene viele Ansatzpunkte“, sagte Bürgermeister Axel Zinke in einem Gespräch mit den PNN. Er habe sich bereits mit den Bürgermeistern Cornelia Jung aus Michendorf und Gerhard Ling in Bergholz-Rehbrücke verständigt. „Wir wollen uns künftig regelmäßig zusammen setzen“, kündigte er an. Und das sei völlig pragmatisch und parteiübergreifend gemeint. „In Hinblick auf unsere Verwaltungsarbeit und die schlechte Finanzausstattung sitzen wir ja alle in einem Boot“, so Zinke. Eines habe man aber voraus: „Wir haben unsere Großgemeinde bereits vor zehn Jahren gegründet.“ Diese Erfahrung könne Seddiner See jetzt gut einbringen. Dabei war der Anfang am Seddiner See nicht gerade verheißungsvoll. 1993 reichte es bei der Erfüllung der Kriterien für ein gemeinsames Amt von Seddin, Kähnsdorf und Neu Seddin hinten und vorn nicht. Statt der geforderten fünf Gemeinden fanden sich nur drei zusammen, die gemeinsame Einwohnerzahl lag deutlich unter den angesetzten 5000. So blieb nur die „Flucht nach vorn“, es wurde von den drei Bürgermeistern die Bildung einer gemeinsamen amtsfreien Gemeinde beantragt und genehmigt. „Das haben alle drei Dörfer bis heute nicht bereut“, sagte Bürgermeister Zinke. Immerhin habe man sich während der gerade überstandenen Reform doch ausschließlich um die eigentlichen Sorgen der Gemeinde kümmern können. Und da sieht Zinke vor allem eins: Die Gemeinde will und will nicht richtig wachsen, die Einwohnerzahl liegt derzeit bei etwa 4200. So scheiterte die Vermarktung des Baugebiets „Am Lärchenwäldchen“ hinter dem Plus-Markt in Neuseddin seit der feierlichen Einweihung Ende Mai 1999. Daher habe sich die Gemeinde zu einer Änderung des dortigen B-Plans entschlossen und will statt der Wohnhäuser ein großes Funktionsgebäude für eine vielseitige Nutzung errichten. „Wir hätten damit endlich ein neues Ortszentrum“, so Zinke. Immerhin habe der Bauträger seine Genehmigung für die Errichtung von Wohnhäusern bereits dreimal verlängern lassen und trotzdem bislang keine Interessenten finden können. Stattdessen soll am Rande des Gewerbegebiets, direkt in Nachbarschaft zur Gemeindeverwaltung, auf einer Fläche von knapp sechs Hektar ein Wohngebiet mit etwa 100 Einfamileinhäusern entstehen. Die Lage direkt am Wald sei einmalig und der Bedarf ist durchaus zu erkennen. „Wir hatten schon viele Anfragen, auch gerade aus unserer eigenen Gemeinde“, so Zinke. Von diesem Wohngebiet aus könnte dann über das Gebiet am Lärchenweg eine direkte Verbindung nach Neuseddin hinein entstehen. Die Gemeindeverwaltung erhält derzeit indes eine neue Fassade. Zinke hält entgegen früheren Rathaus-Diskussionen den Standort für die Verwaltung im Gewerbegebiet für optimal. Es sei ein zentrale Lage für alle drei Ortsteile. Hier komme man auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut hin, denn die Linienbusse fahren schließlich alle durch die Pappelallee. Dazu kommt: „Wegen der Sicherheitsauflagen haben wir im Gebäude schon viel in Brandschutz und Technik investiert.“ Zudem läge das ehemalige Ambulatorium am Breitenbachplatz in Neu Seddin, das als Rathaus diskutiert wurde, ganz am Rande. Auf jeden Fall bleibt das Verwaltunggebäude im Besitz der Gemeinde, ebenso der nahe Jugendklub. „Der wird nach wie vor gut angenommen, wir stehen zu unserem Jugendklub“, sagt Zinke. Die anderen kommunalen Gebäude auf dem ehemaligen Militärgelände und heutigem Gewerbegebiet seien größtenteils verkauft, auch das frühere NVA-Kulturhaus. „Das konnten wir ohnehin wegen der Brandschutzauflagen nicht mehr halten. Im vorderen Anbau will der neue Besitzer demnächst eine Bowlingbahn eröffnen.“ Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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