Potsdam-Mittelmark: Zusammenwachsen über die Havel
Werders Bürgermeister Große und Ortsbeiratschef Ringel berieten über Töplitzer Perspektiven
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Werders Bürgermeister Große und Ortsbeiratschef Ringel berieten über Töplitzer Perspektiven Werder · Töplitz - Die Wiedereinrichtung einer Fähre für Fußgänger und Radfahrer von Töplitz über die Havel nach Phöben wäre eine tolle Sache. Darüber waren sich Bürgermeister Werner Große (CDU) und der Vorsitzende des Töplitzer Ortsbeirates Frank Ringel (Bürgerbund) gestern einig. Beide hatten sich vor Ort zu einem Gespräch über Probleme und weitere Perspektiven des Werderaner Ortsteiles auf der „Grünen Insel“ getroffen. Dabei räumte Große ein: Für viele Werderaner sei Töplitz noch immer weit weg „über der Havel“. Seit der Gemeindegebietsreform sei man zwar schon enger zusammengerückt und hätte gemeinsam einiges erreicht, wie den Erhalt der Töplitzer Grundschule. Die Töplitzer Insellage bringe jedoch nach wie vor Probleme mit sich. Für Motorisierte gebe es über die Autobahn eine schnelle Verbindung, problematisch bleibe es für Fußgänger und Radfahrer. Für sie ist die Havel bisher ein unüberwindliches Hindernis. Ergebnislos haben sich Töplitzer Ortsbeirat und Werderaner Stadtverwaltung darum bemüht, die kürzlich fertiggestellte neue Autobahnbrücke über die Havelgewässer mit einem Fußgänger- und Radfahrerüberweg auszurüsten. „Dafür hätte wir als Kommune 2 Millionen Euro aufbringen müssen, das war unmöglich“, sagte Große. Bis Anfang der 1960er Jahre hatte eine Seilfähre zwischen Töplitz und Phöben die Menschen beiderseits der Havel verbunden, einige Jahre danach wurde noch mit einem Ruderkahn übergesetzt. Ein solches Angebot für Fußgänger und Radfahrer wäre heute sicher auch eine zusätzliche touristische Attraktion, betonten Große und Ringel. Möglich wäre aber auch der Einsatz eines Wassertaxis oder eine regelmäßige Schiffsverbindung vom Töplitzer Anleger zum neuen Bootssteg am Werderaner Bahnhof. Jede Initiative in dieser Richtung würde seine Unterstützung erhalten, bekräftigte Große. Auch die Busverbindungen zwischen Töplitz und der Stadt Werder hält der Bürgermeister für unzureichend. Dieses Problem will er demnächst mit den Verantwortlichen der kreiseigenen Havelbus Verkehrsgesellschaft besprechen. Günstig wäre laut Große eine Ringverbindung zwischen Potsdam, Töplitz und Werder. Doch nicht nur verkehrstechnisch sollen Werder und der idyllisch gelegene Ortsteil weiter zusammenwachsen. „Töplitz passt als attraktiver Wohnstandort und touristischer Anziehungspunkt sehr gut in die Werderaner Entwicklungsstrategie“, versicherte Große. Auch für Ringel steht fest, „dass es die richtige Entscheidung war, sich der Stadt Werder und nicht Groß Kreutz oder Potsdam anzuschließen“. Zum Gespräch mit Große hatte Ringel ein 10-Punkte-Programm des Ortsbeirates für die Zukunft von Töplitz mitgebracht. Ganz vorn auf der Liste steht die Sanierung des Straßen- und Wegesystems. Mit der Feldstraße und der Straße „An der Havel“ wird in diesem Jahr der Anfang getan. Weitere Vorhaben müssten in die Gesamtplanung für Werder eingeordnet werden, wo insgesamt noch großer Handlungsbedarf bestehe, so der Bürgermeister. Das gelte auch für den beabsichtigte Modernisierung der 30 Jahre alten Straßenbeleuchtung oder den Ausbau des Schulsportplatzes als Trainingsplatz für die SG Töplitz. Dringend sei auch die Grundsanierung der maroden Kita. Bisher konnte in das Gebäude nicht investiert werden, weil es sich in Privatbesitz befindet. Mittlerweile zeichne sich jedoch eine Lösung in der Eigentumsfrage ab, teilte Große mit. Gegenwärtig wohnen in Töplitz genau 1876 Einwohner. Die Zahl 2000 könnte laut Große und Ringel bald erreicht werden, wenn Ortsbeirat, Werderaner Stadtverordnete und Stadtverwaltung an einem Strang ziehen.
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