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Potsdam-Mittelmark: Zusätzlicher Lärmschutz gefordert

Grüne enttäuscht von Ergebnissen der Anhörung zum Autobahnausbau

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Grüne enttäuscht von Ergebnissen der Anhörung zum Autobahnausbau Michendorf - Nach der Anhörung zum Ausbau des Autobahndreiecks Nuthetal in Michendorf plädieren die Bündnisgrünen dafür, die Forderungen der Anwohner nach Lärmschutz ernst zu nehmen. Vor allem in diesem Punkt müsse die Planung noch erheblich nachgebessert werden, betonte Gemeindevertreter Andree Halpap (Bündnis 90/Grüne) gestern gegenüber den PNN. Während der Anhörung am vergangenen Montag und Dienstag waren die Gemeinde und die betroffenen Anwohner mit ihren Forderungen nach zusätzlichem Lärmschutz beim verantwortlichen Landesbetrieb für Straßenwesen auf wenig Verständnis gestoßen. In einer teilweise hitzigen Diskussion hatten Anwohner den fehlenden Lärmschutz auf der Langerwischer Seite und den lückenhaften Lärmschutz für den Ort Wildenbruch kritisiert. Für Wildenbruch ist zwar ein Lärmschutzwall vorgesehen – dieser soll aber an seinem westlichen Ende nicht an die bereits bestehende und nur wenige hundert Meter entfernte Lärmschutzwand anschließen. „Eine kleine aber unheilvolle Lücke“, betonte Halpap. Da auf diesem kurzen Abschnitt vorerst keine Baumaßnahmen vorgesehen seien, könnte dort auch keine Lärmschutzwand errichtet werden, hieß es seitens des Landesbetriebes. Die Gemeinde könne ihre Forderungen nochmals vortragen, wenn die A10 auf diesem Abschnitt einmal achtspurig ausgebaut werde. Kein Lärmschutzwall ist zur Zeit auf Langerwischer Seite vorgesehen. Das Argument des Landesbetriebes: Die Wohnbebauung auf dieser Seite sei zu weit weg von der Autobahn, und auf diese Entfernung würde ein Wall keinen Effekt mehr bringen. Halpap betonte indes, dass viele Ergebnisse der Lärmberechnungen nur „um Haaresbreite“ unter den gültigen Grenzwerten blieben. Vielmehr müsse jedoch die Gesamtbelastung von Wohn- und Erholungsflächen berücksichtigt werden, erklärte der Bündnisgrüne. Ebenso wie die Gemeindeverwaltung hofft Halpap, dass die Forderungen aus Michendorf bei der nun folgenden Abwägung durch das zuständige Infrastrukturministerium doch noch Gehör finden. Wie berichtet, soll Ende des Jahres mit dem Ausbau des Autobahndreiecks begonnen werden. Begrüßt wurde von Halpap, dass im Anhörungsverfahren anscheinend eine Lösung für einen Radweg unter der neuen Autobahnbrücke an der Straße zwischen Langerwisch und Wildenbruch gefunden wurde. Die lichte Weite unter der Brücke wird insgesamt 7 Meter betragen. Die fünf Meter breite Straße unter der Brücke soll nun asymmetrisch eingepasst werden, so dass auf der einen Seite 1,50 Meter für einen Radweg frei bleiben. Auch bei den Ausgleichsmaßnahmen wurde auf eine Forderung der Gemeinde eingegangen. Anders als geplant sollen sie nun vor Ort realisiert werden. Geplant ist die Aufforstung eines 30 Meter breiten Waldstreifens im Bereich zwischen Autobahn und Wildenbrucher Straße. Für Halpap sind dies jedoch nur minimale Verbesserungen der Gesamtplanung angesichts einer ungeklärten Lärmschutzfrage. ldg

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