Potsdam-Mittelmark: Zwei Männer, die zupacken können
Gerhard Ruckert und Bernd Hanike geehrt
Stand:
Gerhard Ruckert und Bernd Hanike geehrt Werder - Mit der Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Werder wurden am Dienstag der langjährige Bliesendorfer Pfarrer Gerhard Ruckert und der Vorsitzende des Petzower Ortsbeirates, Bernd Hanike, geehrt. Beide seien im Zeichen des Steinbocks geboren und hätten gezeigt, dass sie fest zupacken können, betonte Werders Bürgermeister Werner Große in seiner Laudatio. Pfarrer Ruckert war am 11. Mai 2003 nach 27 Dienstjahren als Pfarrer verabschiedet worden. Dabei war er nicht nur Seelsorger für Bliesendorf, Ferch, Fichtenwalde und Kanin, sondern auch engagierter Bauherr. Heute seien alle Kirchen seines Sprengels Schmuckstücke. Auch dass die Bliesendorfer Orgel wieder erklingt, ist dem Pfarrer zu verdanken. 18 Jahre war er Präses der Synode des Kirchenkreises Lehnin, später Vorsitzender der Kreissynode. Verdienste erwarb sich Ruckert nach der Wende auch am Runden Tisch. Bereits seit Mitte der 50er Jahre fühle er sich mit den Menschen und der Region verbunden, erzählte Ruckert. Damals habe ihn der Wassersport in das Havelland geführt. Zur Ehrung sagte er bescheiden: „Ich habe nur gern meine Pflicht getan.“ Über die Würdigung seiner Arbeit freute sich auch Bernd Hanike, den Große als „Petzower Urgestein“ bezeichnete. Seit 1491 lebe seine Familie nachweisbar in Petzow, länger als die Kaehnes also, die erst 1630 kamen. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass sich der 1939 geborene Hanike stets handfest für seinen Heimatort engagiert habe. So nahm der 1985 die Rekonstruktion des Kirchturmes in Feierabendtätigkeit mit 60 Handwerken in Angriff. Mit den nach vier Monaten abgeschlossenen Arbeiten wurde der Grundstein dafür gelegt, dass die Petzower Kirche heute wieder im alten Glanz erstrahlen kann. „Andere haben für so etwas einen Orden bekommen, Bernd Hanike erhielt als Anerkennung das Buch von Anna Seghers ,Das siebte Kreuz““, erinnert sich Große. Zudem hat der agile Petzower das Fundament des Spritzenhauses freigelegt, am Wiederaufbau der Schmiede mitgearbeitet und einen historischen Turm in der Zelter Straße wieder aufgebaut. So manchen Kofferraum voll Klinker musste Hanike dafür auf seine „Steinsammelstelle“ nach Petzow fahren. Als Stadtverordneter (1990 bis 1998) und erster Ortsbürgermeister in Werder kämpfte Hanike stets für Petzow. Heute steht es um seinen Heimatort nicht schlecht: Verfall von Schloss und Jugendtouristhotel sind Vergangenheit, der Fruchterlebnisgarten wird immer schöner, und auch die Zukunft vom Inselparadies für Ferienkinder scheint gesichert. akl/ldg
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: