Potsdam-Mittelmark: Zweite Chance für Haus der Generationen
Vertreter des Bundes inspizierten vor Ort das Projekt / Hoffnung auf Förderung
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Nuthetal – Bis Mitte Januar 2008 müssen sich die Nuthetaler Aktiven rund um die Alte Schule von Bergholz-Rehbrücke noch gedulden. Dann fällt die Entscheidung, ob sich ihr im Aufbau befindliches Mehrgenerationenhaus unter den zwölf vom Bundesfamilienministerium noch nachträglich zu fördernden Projekten befindet. So beendete Petra Dinkelacker von der Serviceagentur des Aktionsprogrammes „Mehrgenerationenhäuser“ am Mittwoch ihren Ortstermin in Bergholz-Rehbrücke.
Sie habe einen „überzeugenden, positiven Eindruck“. Natürlich gäbe es noch andere Projekte, die in die Entscheidung einbezogen werden müssten. Die Serviceagentur prüft die Förderfähigkeit der eingereichten Projekte im Auftrag des Familienministeriums auf Tragfähigkeit und Nachhaltigkeit.
Es habe 750 Bewerber am Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser gegeben, 260 konnten ausgewählt werden, 500 Bewerbern musste eine Absage erteilt werden. Das betraf auch das Projekt in Nuthetal, obwohl es durch den Landkreis Potsdam-Mittelmark favorisiert worden war. Den Zuschlag hatte das Teltower Projekt der Kita „Rappelkiste“ erhalten. Dank der Aufstockung des Aktionsetats aus EU-Mitteln kann zwölf weiteren Projekten eine zweite Chance gegeben werden, führte Dinkelacker aus. Auch sind Mittel im Topf verblieben, da nicht jeder Kreis sich an der Ausschreibung beteiligte.
Nach einem Einspruch von Landrat Lothar Koch (SPD), einer vom Förderverein des zukünftigen Mehrgenerationenhauses eingereichten Petition an den Deutschen Bundestag und der Bitte der SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein an die Bundesfamilienministerin auf wohlwollende Projektprüfung vor Ort war dieser Termin zustande gekommen.
Überzeugend und motiviert waren viele der aktiven Beteiligten zum Termin erschienen: der Förderverein selbst, Vertreter der Akademie „2. Lebenshälfte“, der Jugendklub „Die Brücke“ , das Jugendparlament, der Seniorenbeirat, Ortsbürgermeisterin Hamisch-Fischer und Bauamtsleiter Torsten Zado. Wortwörtlich „generationsübergreifend“ wurden bisherige Aktivitäten und Vorhaben vorgetragen. So stellten die Gäste auch fest, dass hier „schwer was los ist“, dass „Dampf dahinter ist“. Eine „kompetente Mannschaft“ steht bereit, das Mehrgenerationenhaus zum Leben zu erwecken, was eigentlich schon im Gang ist. 700 Stunden Eigenleistung wurden bisher erbracht, die umgerechnet 20 000 Euro wert sind. Ein Fünf-Jahreskonzept gab Schatzmeister Werner Wienert vom Förderverein mit auf den Weg, mit dem nachdrücklich auch eine über die Förderzeit hinausgehende Lebensfähigkeit konzipiert ist. Baugenehmigung und Nutzungsvereinbarung mit der Gemeindeverwaltung für das gemeindeeigene Haus belegen die Ernsthaftigkeit des Vorhabens. Ein Bauingenieur betreut das Geschehen. „Unser Konzept hat Hand und Fuß“, so Wienert.
Bauamtsleiter Zado versicherte den Inspektoren den Rückhalt der Gemeinde für das Projekt. Man suche Mittel, das Haus zu unterstützen, dürfe aber nicht den Haushalt „aus dem Ruder laufen lassen“. Wenn jedoch eine Förderung erfolge, würde die Kofinanzierung durch die Gemeinde abgesichert werden. Die Betriebskosten des Hauses trägt bereits die Gemeinde. Im April 2007 hatten die Gemeindevertreter aller Ortsteile ein einstimmiges Bekenntnis zum Vorhaben Mehrgenerationenhaus abgegeben.
Eine Vertreterin aus dem Landratsamt bestätigte, dass bereits jetzt generationsübergreifend gearbeitet werde. Das merke man bei allen Sachen, die in Nuthetal „abgehen“. Ein dickes Lob steckten die Mitglieder des Jugendparlamentes für ihre Arbeit ein. Auf Kreisebene sei vergeblich versucht worden, ein solches Jugendparlament dauerhaft zu etablieren, hieß es. kau
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