Potsdam-Mittelmark: Zweiter Rettungsweg für „Erfurt“
Teltower Kant-Gymnasium wird auf notwendigen Sicherheitsstandard gebracht
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Teltower Kant-Gymnasium wird auf notwendigen Sicherheitsstandard gebracht Teltow – Das Schulgebäude des Teltower Kant-Gymnasiums könne nicht weiter genutzt werden, drohte vor einigen Monaten die Kreisbaubehörde, da noch immer ein zweiter Rettungsweg fehlt. Eine Lösung stellte Architekt Thomas Steier von der Finower Planungsgesellschaft am Mittwoch im Kreisbauausschuss vor, der aus diesem Anlass im Kant-Gymnasium tagte. Das Planungsbüro hat bereits in Schwedt und in Eberswalde den Schulgebäudetyp „Erfurt“ mit einem zweiten Rettungsweg ausgestattet. Vom gleichen Typ ist auch der Plattenbau in der Hermannstraße, der 1975 erbaut wurde. Galt zuvor noch, dass Klassen im Brandfall auch über Leitern der Feuerwehr evakuiert werden können, wird diese Maßnahme nun als nicht mehr ausreichend eingeschätzt. Denn die Rettung einer Person würde zwei bis drei Minuten dauern. Doch nicht nur im Falle eines Brandes müsse vorgesorgt werden, sondern auch für Situationen wie einer Bedrohung oder Geiselnahme. Deshalb soll nicht nur ein zweiter Rettungsweg mit Rauchtüren installiert werden, auch jeder Unterrichtsraum wird mit zwei Ausgängen versehen. Außerdem soll man künftig über einen Verbinder in die bislang getrennten Aufgänge wechseln können. In den Schulferien 2006 soll der erste Bauabschnitt erfolgen, der zweite ist für die Ferienzeit 2007 vorgesehen, erklärte Heike Kranz vom Schulverwaltungsamt. Die Haushaltslage des Landkreises als Bauherr der Maßnahme erfordere die Teilung in zwei Bauabschnitte. So werden für die Montage im nächsten Jahr rund 890 000 Euro bereitgestellt. Beruhigend für die Ausschussmitglieder war deshalb, dass die Kosten von insgesamt 1,35 Millionen Euro auch bei einer Realisierung in einem Zug die gleichen geblieben wären. Für den Schulalltag wird die Maßnahme wesentliche Vorteile bringen, meint neben dem Architekten auch Schulleiter Winfried Heilek. Nicht nur die Flure würden breiter. Auch bei einige Räume mit bisher 35 bis 40 Quadratmeter würden vergrößert, so dass eine flexiblere Unterrichtsgestaltung möglich wird. Denn schon jetzt hat das Gymnasium mit rund 650 Schülern Platzprobleme, die bei der Raumplanung stets spezielle Lösungen erfordern, wie das beispielsweise bei Klausuren nötig ist. Günstig ist die Baumaßnahme auch für das Gebäude, das vor sechs Jahren umfangreich im Sanitärbereich saniert wurde, ebenso erfolgte eine Wärmedämmung an den Giebelwänden. Nun soll das gesamte Gebäude mit einem Wärmeverbundsystem ausgestattet werden, um bisherige Temperaturschwankungen auszugleichen. Dadurch kann auch das Problem mit den alten Montagefugen gelöst werden, die auch nach der letzten Sanierung aufplatzten. Nachgerüstet wird außerdem ein Sonnenschutz für die Fenster. KiG
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