zum Hauptinhalt
Der neue Betriebshof für E-Busse in Treptow soll 2027 in Betrieb gehen.

© Jens Kalaene/dpa

Richtfest für modernsten BVG-Betriebshof: In Berlin-Treptow entsteht eine Basis für Elektrobusse

Hier werden ab 2027 ausschließlich E-Busse stationiert sein: auf dem BVG-Betriebshof Treptow an der Minna-Todenhagen-Brücke. Das ist nicht die einzige Besonderheit.

Von Simone Jacobius

Stand:

Erst kam der Countdown, dann der obligatorische Knopfdruck und plötzlich ging die Lichtorgel los. Der Strom floss durch die neuen Ladebrücken auf dem BVG-Betriebshof an der Köpenicker Landstraße 297. Am Mittwoch wurde Richtfest auf dem modernsten E-Busbetriebshof gefeiert.

700 BVG-Mitarbeiter arbeiten eines Tages auf dem durch die Spree getrennten „Betriebshof Treptow“ an der Minna-Todenhagen-Brücke. Auf der Seite der Köpenicker Landstraße entstehen Abstell- und Lademöglichkeiten für rund 220 Elektrobusse, dazu eine Servicehalle mit Waschanlage, ein Verwaltungsgebäude und Ladebrücken, an denen die Busse mithilfe von Pantografen den Strom ziehen können. Auf der anderen Seite der Spree finden die Werkstatt und weitere 32 Busse Platz. Auf dem neuen Hof kommt ein automatisiertes System für das Abstellen der Busse, die Ladevorgänge und die Serviceintervalle zum Einsatz.

Bundesverkehrsminister zu Gast

Zum Richtfest erschienen Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und Verkehrssenatorin Ute Bonde (alle CDU). Und natürlich BVG-Chef Henrik Falk, der sich stolz auf das Projekt zeigte „Dass wir jetzt gleich zwei Betriebshöfe bauen, zeigt, wie wichtig es uns ist, die Mobilitätswende voranzutreiben.“ Er räumt ein, dass die BVG etwas gebraucht habe, um in die Gänge zu kommen. „Aber wenn wir 2027 gleich zwei neue Betriebshöfe eröffnen, zeigt das, wie ernst es uns ist.“

Vertreter von Bundes- und Landespolitik am symbolischen Startknopf.

© Simone Jacobius

Das wird auch von der Bundesregierung honoriert, die den Umstieg der BVG auf Elektromobilität mit 160 Millionen Euro fördert – davon fließen 120 Millionen in den Betriebshof. Die Umstellung auf E-Busse und die Schaffung einer neuen Infrastruktur sei eine Mammutaufgabe für Verkehrsunternehmen, sagte der BVG-Chef. „Die BVG beweist seit Jahren, dass der Umstieg funktioniert und sich lohnt.”

Der neuen Betriebshof für E-Busse ist nach seinem Standort benannt.

© Simone Jacobius

Der Regierende Bürgermeister ergänzte, dass Berlin in dieser Hinsicht schon weit sei und sich nicht verstecken müsse. „Wenn Bund und Land in der Hinsicht Hand in Hand gehen, kann man die Verkehrswende erreichen“, sagte er. Auch Verkehrssenatorin Bonde sieht den neuen Betriebshof als Meilenstein für die Verkehrs- und Umweltpolitik, der „für Berlins Weg in eine klimafreundliche, moderne und gesunde Verkehrszukunft“ steht.

Die Ladebrücken auf dem neuen Betriebshof.

© dpa/Jens Kalaene

Derzeit rollen bei der BVG 277 Elektrobusse, nach eigenen Angaben ist es eine der größten Flotten Deutschlands. 2027 soll etwa ein Drittel aller Busse elektrisch fahren, bis Anfang der 2030er Jahre die gesamte Flotte. Damit wäre die BVG schneller bei der Mobilitätswende, als es der Bund vorgibt. Verkehrsminister Schnieder: „Wir haben uns für Anfang der 30er Jahre gerade erst 50 Prozent auf die Fahnen geschrieben.“

Parallel zur Errichtung der neuen Betriebshöfe treibt die BVG auch den Ausbau der Ladeinfrastruktur im ganzen Stadtgebiet voran. Dazu gehören beispielsweise Ladesäulen an 20 Endhaltestellen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })