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Drei-Jahres-Frist ist rechtmäßig : Schufa darf Schuldner-Daten lange speichern
Wer eine Rechnung nicht zahlt und einen Schufa-Eintrag bekommt, muss laut eines aktuellen Urteils drei Jahre lang mit den Nachteilen leben. Für Betroffene ist das keine gute Nachricht.
Stand:
Der Bundesgerichtshof hat entschieden: Auch wenn ein Schuldner nachträglich seine Rechnung begleicht, hat er keinen Anspruch auf Löschung seines Eintrags im Schufa-Register. Das hat der Bundesgerichtshof an diesem Donnerstag in einem Urteil festgelegt. Er hebt damit ein anderes Urteil des Oberlandesgerichtes Köln auf. Für Betroffene ist das keine gute Nachricht.
Drei Jahre lange speichert und verbreitet die Schufa die Information über die „Zahlungsstörung“ von Bürgern. Wer seine Handyrechnung nicht bezahlt, seine Miete schuldig bleibt, die Kreditraten für sein Haus nicht überweist oder eine Geldstrafe fürs Schwarzfahren bei den Verkehrsbetrieben kassiert, kann von den Gläubigern bei der Schufa gemeldet werden.
Gegen diesen Eintrag kann der Betroffene Widerspruch einlegen. Ist das Versäumnis jedoch nachweisbar, bleibt es als Makel in seiner Akte und beschert ihm eine schlechte Bonität. Die gilt auch dann noch, wenn der säumige Betrag nachträglich beglichen wurde.
Schlechte Konditionen für Verbraucherinnen
Für die betroffenen Verbraucher heißt das: Jede Firma kann von der schlechten Bonität erfahren und geht unter Umständen kein Geschäft mit dem Schuldner ein oder bietet schlechtere Konditionen an.
Beispiel Kredit: Liegt ein Schufa-Eintrag vor, fordern Banken höhere Zinsen von dem Kunden als am Markt sonst üblich. Mobilfunkbetreiber lehnen bei einem Schufa-Eintrag unter Umständen den Abschluss günstiger Verträge ab und bieten nur Prepaid-Optionen an. Und bei der Wohnungssuche sind Interessenten mit einem Schufa-Eintrag im Nachteil, weil Vermieter meist einen makellosen Eintrag bei der Schufa zur Voraussetzung für den Vertragsabschluss machen.
Die Schufa begrüßte das Urteil. Stünden diese Daten zur Überprüfung der Bonität nicht zur Verfügung, würden alle Verbraucher weniger Kredite erhalten – und diese nur zu höheren Zinsen.
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