
© Bernd Thissen/dpa
2. Fußball-Bundesliga: Schalker Aufstiegsträume haben einen Namen: Miron Muslic
Fünf Siege in Serie, viermal ohne Gegentor: Der FC Schalke marschiert in der zweiten Liga weiter und ist Tabellenführer. Die lang ersehnte Wende und die neue Euphorie haben eine Handschrift.
Stand:
Die Schalker Fans träumen schon wieder von Bundesliga-Duellen gegen Dortmund und die Bayern. Doch Miron Muslic, der die Aufstiegseuphorie entfacht hat, lässt sich nicht davon anstecken. „Wir lassen die Fans weiterhin träumen, wir fokussieren uns auf die Arbeit am Platz“, sagte der Cheftrainer der Gelsenkirchener nach dem 1:0-Heimsieg vor 61.198 Fans in der Schalker Arena im Topspiel gegen Verfolger SV Darmstadt 98. Sein Credo: Nicht zu viel über die Zukunft sprechen, sondern sie vorbereiten.
Der FC Schalke 04 an der Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga, das gab's zuletzt am ersten Spieltag der Vorsaison. Mit Muslic steht der Ruhrpott-Club nun wieder ganz oben und vermittelt das Bild, dass es mit der langersehnten Wende und der Rückkehr in die Bundesliga nach dem Abstieg 2023 wirklich klappen kann.
„Der Trainer hat uns eine Handschrift und eine Idee mitgegeben. Wir glauben alle daran und mit Siegen wächst das Selbstvertrauen. Jeder kämpft für jeden, es macht Spaß gerade“, sagte Kapitän Kenan Karaman nach dem fünften Sieg nacheinander. Nach zehn Spieltagen hat Schalke bei acht Siegen und zwei Niederlagen 24 Punkte.
Defensive ist Grundstein des Erfolgslaufs
Bei seinem Amtsantritt hatte Muslic, der „eines Tages Nationaltrainer von Bosnien-Herzegowina“ (Kicker) werden möchte, eine neue defensive Stabilität versprochen. Und sein Spielsystem, aus einer kompakten Defensive in Umschaltsituationen zu kommen, setzen seine Spieler derzeit auf hohem Niveau um.
In vier der letzten fünf Partien stand beim starken Keeper Loris Karius und seiner Abwehr die Null, nur fünf Gegentore sind Liga-Bestwert. Das Gefühl, schwer schlagbar zu sein, sei schön, sagte Youri Mulder, Direktor Profifußball beim S04: „Der Gegner denkt dann: Scheiße, jetzt muss ich gegen Schalke spielen.“
Auch einen neuen Teamgeist hat Muslic (43), der mit 2,40 Punkten im Schnitt statistisch der mit Abstand beste der letzten fünf Schalke-Trainer ist, entfacht. „Jeder gibt alles für jeden. Keiner läuft einen Meter zu wenig, das macht uns stark“, sagte Mittelfeldspieler Soufiane El-Faouzi, der mit Blick auf die Aufstiegsträume mahnte: „Der Erste kann auch noch Letzter werden.“
Neuer Sportvorstand als Schlüsselentscheidung zur Wende
Doch ein Absturz wie in den letzten beiden Jahren scheint derzeit kaum vorstellbar, wenn das Team Muslic weiter folgt. Für den langjährigen Schalke-Boss Clemens Tönnies ist zudem Sportvorstand Frank Baumann „die Schlüsselentscheidung zur Wende“, wie er dem ZDF sagte.
Ihren Erfolgslauf wollen die Schalker bereits am Mittwoch (20.45 Uhr) wieder gegen Darmstadt, diesmal aber auswärts, mit dem Einzug ins DFB-Pokalachtelfinale fortsetzen.
Konkurrenz patzt
In der Liga spielt den Schalkern zudem derzeit in die Karten, dass höher eingeschätzte Konkurrenten patzen. So verlor Fortuna Düsseldorf bei Hertha BSC mit 0:1 und hat bereits 14 Punkte Rückstand. Auch die Berliner hinken schon zehn Zähler hinterher. Weil auch die stark in die Saison gestartete SV Elversberg (22 Punkte) bei Arminia Bielefeld 0:2 verlor, grüßt Schalke nun von der Tabellenspitze. Erster Verfolger ist der SC Paderborn (23), der 2:1 bei Dynamo Dresden gewann.
© dpa-infocom, dpa:251026-930-209185/1
Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: