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Eren Dinkci und Jan-Niklas Beste feiern das Tor zum 4:2 und wenig später den ersten Bundesliga-Sieg in der Klubgeschichte.

© Imago/Eibner

4:2 gegen Werder Bremen: Heidenheim feiert ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga

Heidenheim muss beim Rekordspiel von Trainer Schmidt auf dem Weg zum ersten Bundesliga-Sieg noch einmal zittern. Am Ende aber wird gefeiert beim Aufsteiger.

Mit einem historischen Erfolg hat der 1. FC Heidenheim das Rekordspiel seines Trainers Frank Schmidt veredelt. Der Aufsteiger feierte am Sonntag beim 4:2 (2:0) gegen den SV Werder Bremen seinen ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga. Und der Coach brach dabei einen Rekord von Volker Finke: Schmidt übernahm Heidenheim auf den Tag genau vor 16 Jahren und ist nun der dienstälteste Trainer im deutschen Profifußball.

„Es war ein geiles Fußballspiel“, kommentierte der glückliche Rekord-Coach nach dem Premieren-Sieg: „Wir haben die erste Halbzeit schnell in den Griff gekriegt. In der zweiten haben wir einen komplett schwachen Start gehabt. Und dann ist das Entscheidende passiert: Wir sind nicht eingeknickt.“ Intensiv beschäftigen wollte sich Schmidt mit dieser Bestmarke im Vorfeld nicht. „Für mich ist das nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, dass die Mannschaft diesen Weg genommen hat“, hatte der 49-Jährige gesagt, der den FCH seit der Oberliga betreut. Und hatte am Sonntag doppelten Grund, um zu feiern.

Möglich machten es die Torschützen Tim Kleindienst (5. Minute/Handelfmeter) und Werder-Leihgabe Eren Dinkci (44./68.) sowie der Ex-Bremer Jan-Niklas Beste (76.). Bremen durfte nach den Treffern von Joker Marvin Ducksch (49.) und Mitchell Weiser (64.) nur für eine Viertelstunde auf Zählbares hoffen. Nach vier Partien haben die Heidenheimer vier Punkte auf dem Konto und damit einen Zähler mehr als die Bremer, die die dritte Niederlage in dieser Spielzeit kassierten.

Das Spiel begann direkt mit einem Aufreger: Jung konnte Bestes Freistoß im Strafraum nur regelwidrig klären. Schon in den zurückliegenden beiden Spielen mit Heidenheimer Beteiligung waren insgesamt vier Strafstöße gepfiffen worden. Nun durften zum dritten Mal die Hausherren antreten, nachdem Schiedsrichter Patrick Ittrich die Fernsehbilder noch einmal begutachtet hatte. Kleindienst verwandelte abgeklärt.

Bremen reagierte verunsichert. Einen Abschluss der Gäste gab es für die 15 000 Zuschauer in der ausverkauften Voith-Arena lange nicht zu sehen. Dabei waren die Hausherren in der noch jungen Saison besonders in der Anfangsphase anfällig für Gegentore. Heidenheim blieb im Duell der Relegations-Teilnehmer von 2019/20, als Bremen durch zwei Unentschieden die Klasse halten konnte, das gefährlichere Team. Kleindienst schoss aus spitzem Winkel über das Tor (27.), und Dinkci schlenzte den Ball nach einer halben Stunde vorbei.

Fünf Minuten vor der Pause wurde es dann aber doch gefährlich: Jens Stage bekam jedoch das Kunststück fertig, den Ball aus etwa einem Meter Entfernung über das Gehäuse zu befördern. Besser machte es Dinkci auf der Gegenseite, der die Bremer Hintermannschaft abschüttelte und auch Jiri Pavlenka keine Abwehrmöglichkeit ließ.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es nur drei Minuten, bis sich der Videoschiedsrichter zum zweiten Mal zu Wort meldete. Die Entscheidung fiel zugunsten der Bremer aus, und Ducksch traf nach seinem Strafstoß im Nachschuss und ließ das Team von Ole Werner wieder hoffen. Noch besser schienen die Aussichten nach Weisers Ausgleich. „Wir sind zu Recht mit Rückstand in die Pause gegangen“, sagte Duksch: „Wir haben versucht, auf das dritte Tor zu spielen. Vielleicht eine bisschen kopflos.“

Dinkci und Beste schlugen noch einmal für den sehr gut eingestellten FCH zurück. „Dann kommen wir zurück ins Spiel – und dann geben wir das Spiel wieder aus der Hand“, kommentierte Werders frustrierter Romano Schmid. „Wir sind sehr dankbar, dass wir ihn bekommen haben“, sagte der Trainer über den Doppel-Torschützen Dinkci, der wie Beste eine Werder-Vergangenheit hat. Mit vereinten Kräften und angetrieben vom lautstarken Anhang im engen Stadion ließ der Aufsteiger den Gegner nicht noch einmal zurück ins Spiel kommen. (dpa)

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