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Sport: Abschied mit Eitelkeit

Claus Vetter

Hans Zach ist stets um seine Wirkung besorgt. Nach außen hin will der kantige Bayer souverän und allwissend erscheinen. Das hat lange geklappt, zumindest in seinem Amt als EishockeyBundestrainer. Zach hatte das Nationalteam nach jahrelanger Tristesse wieder an die Weltspitze herangeführt. Dafür wurde er gelobt und gefeiert, seiner persönlichen Entwicklung war das vielleicht nicht zuträglich.

Bei der WM in Prag kritisierte Zach Fehlentwicklungen im deutschen Eishockey. Da gebe es zu viele Ausländer, zu wenige deutsche Torhüter und zu wenig deutsche Talente. Es waren merkwürdige Ansichten, die Zach da formulierte. Richtig ist: Es gibt immer weniger Ausländer in der Deutschen Eishockey-Liga, immer mehr deutsche Talente, und der Klub, in dem deutsche Torhüter fast nie zum Einsatz kommen, sind die Kölner Haie mit Trainer Hans Zach. Sein defensives Spielsystem wurde bei der WM von der Konkurrenz belächelt, seine Nominierungskriterien erschienen undurchsichtig. Warum ließ der Mann, der von der Nachwuchsförderung spricht, den Nachwuchs zu Hause? Mit diesen Widersprüchen hat sich Zach geschadet. Jetzt ist er zurückgetreten, nicht aus Einsicht – aber noch zum richtigen Zeitpunkt.

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