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Sport: Abschied statt Rückkehr

Monica Seles will nicht mehr Tennis spielen

Miami - Sie war für ihr lautes Stöhnen bekannt, ihr Abschied hat sich nun still und leise vollzogen: Wie am Donnerstagabend bekannt wurde, zieht sich Monica Seles endgültig aus dem Tennissport zurück. „Ich habe mich entschieden aufzuhören“, hieß es in einer knappen Nachricht ihres Managements. Nur für einen guten Zweck wolle Seles in Zukunft noch den Tennisschläger in die Hand nehmen.

Erst im Dezember hatte Monica Seles ihr Comeback für Ende März angekündigt. In Key Biscayne wollte sie nach fünf Jahren Pause wieder spielen und danach zumindest an den wichtigsten Turnieren teilnehmen. Vorbild der inzwischen 34-Jährigen, die in Florida lebt, war da wohl Lindsay Davenport, die im vergangenen September nach einjähriger Babypause auf den Tennisplatz zurückgekehrt war. „Was Lindsay gemacht hat, ist richtig cool“, kommentierte Seles dies.

Dass sie selbst nun doch nicht wieder einsteigt, ist wohl vor allem einer Notwendigkeit ihres Körpers geschuldet, der sie sich beugt. Über die letzten Jahre hinweg hatte Seles, die als eine der ersten Frauen schnelles und kraftvolles Tennis gespielt und dadurch den Sport verändert hat, immer wieder mit Verletzungen und Schmerzen zu kämpfen gehabt. Zuletzt quälte sie ein Überlastungsbruch im Fuß.

Hätte Seles an dem Turnier in Key Biscayne teilgenommen, wäre es der Beginn ihrer dritten Karriere gewesen. Ihre erste – deren Höhepunkt der Sieg über Steffi Graf in den French Open im Jahr 1992 war – endete 1993, als ihr ein verwirrter Fan bei einem Hamburger Turnier ein Messer in den Rücken stach. Erst zwei Jahre später kehrte Seles auf den Tennisplatz zurück. Von 717 Matches hat Monica Seles 595 gewonnen; am 11. März 1991 kam sie auf den Platz eins der Weltrangliste und hatte diesen insgesamt 178 Wochen inne. Tsp/dpa

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