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Eurocup: Alba Berlin: Auf ins Finale

Mit dem 83:71 gegen Le Mans wahren die Basketballer von Alba Berlin ihre Chance aufs Weiterkommen.

Berlin - Das erste Endspiel ist gewonnen, ein noch größeres wartet. Unter Druck waren die Basketballer von Alba Berlin nach zuletzt zwei Niederlagen im Europapokal und einer Pleite in der Bundesliga in ihr vorletztes Gruppenspiel der Eurocup-Zwischenrunde gegen Le Mans Sarthe gegangen. Aber die Berliner besiegten den französischen Tabellenführer am Mittwochabend mit 83:71 (44:35) und verdienten sich damit ein echtes Finale um den Einzug ins Viertelfinale. Da Aris Saloniki am Dienstag Joventut Badalona überraschend klar 84:54 besiegt hatte, geht Alba am kommenden Dienstag auswärts in ein direktes Duell mit Badalona: Gewinnen die Berliner bei den Katalanen, ziehen sie in die nächste Runde ein. Verlieren sie, sind sie als Tabellendritter der Gruppe I ausgeschieden. „Ich freue mich schon auf das Spiel“, sagte Albas Spieler Philip Zwiener. „Ich glaube, wir sind hungriger als Badalona.“

Alba startete konzentriert in das insgesamt vierte Aufeinandertreffen mit Le Mans in dieser Saison. Im Herbst hatten die Berliner die Franzosen in der Europaliga-Qualifikation ausgeschaltet, dazu war ihnen im Eurocup ein 68:63-Auswärtssieg gelungen. Auch gestern sah es nach zehn Minuten gut aus: Alba lag 22:14 in Front. Doch erneut zeigte sich, was Albas Geschäftsführer Marco Baldi nach dem Hinspiel über Le Mans gesagt hatte: „Das ist eine Mannschaft, die du niemals völlig abhängen kannst.“ Die Franzosen machten ihrem Ruf alle Ehre und glichen schnell zum 22:22 aus. Die Berliner leisteten sich nun zu viele Ballverluste und ließen zu viele Offensivrebounds zu – zwei Nachlässigkeiten, die schon bei der Niederlage in Saloniki vor einer Woche eine große Rolle gespielt hatten. Doch das Team von Trainer Luka Pavicevic fand seine Konzentration zurück und schloss die erste Halbzeit mit einem 14:5-Lauf ab, Philip Zwiener traf per Dreipunktewurf zum 44:35-Pausenstand. Der 24-Jährige vertrat den an der Hand verletzten Jurica Golemac ordentlich, der Slowene saß mit eingegipster Hand auf der Tribüne. Von dort aus hatte auch Adam Chubb wochenlang die Spiele verfolgen müssen, gestern kam er nach überstandener Oberschenkelverletzung erstmals wieder zu einem Kurzeinsatz.

Kurz nach der Pause war Albas Vorsprung auf 13 Punkte angewachsen. Probleme bekamen die Berliner dann allerdings vor allem mit den Schiedsrichtern: Julius Jenkins beging innerhalb von einer Minute drei Fouls und wurde von Trainer Luka Pavicevic vorsichtshalber auf die Bank beordert. Viele der 9529 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof taten ihre Meinung über die Leistung der Unparteiischen in Form von lauten Buhrufen und Pfiffen kund.

Neun Minuten vor Spielende war Albas Führung auf sechs Punkte geschmolzen. „Zu diesem Zeitpunkt sah es so aus, als könnte Le Mans das Spiel drehen“, sagte Luka Pavicevic. Dann aber traf Dragan Dojcin einen Dreipunktewurf, Julius Jenkins ließ einen weiteren folgen. Jenkins grinste breit, als wisse er, dass dieses Spiel jetzt endgültig entschieden war. Doch die Franzosen kämpften bis zum Schluss um ihre letzte Chance aufs Weiterkommen und kamen noch einmal bis auf fünf Punkte heran. Erst nachdem Rashad Wright zwei Freiwürfe zum 76:68 verwandelt hatte, konnten die Berliner den Abend endgültig abhaken und ihren Blick auf die große Aufgabe in der kommenden Woche richten. „Das wird sehr schwer“, sagte Luka Pavicevic. „Und es ist ja nicht so, als hätten wir das Wochenende frei – am Sonnabend kommt Bamberg.“

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