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Albas Trainer Aito Garcia Reneses konnte nicht zufrieden sein mit der Leistung seiner Mannschaft.

© dpa

Basketball: Alba Berlin hat plötzlich Grund für Verdruss

Alba Berlin unterliegt in Frankfurt und belegt damit: Für ganz oben reicht es derzeit noch nicht. Wenigstens macht der Kapitän Hoffnung.

Eine gute Statistik hat es am Sonntagabend gegeben aus Sicht von Alba Berlin. Es war nicht das Ergebnis (84:90), nicht die Anzahl der Ballverluste (18) und auch nicht die Wurfquote von jenseits der Dreipunkte-Linie (29 Prozent). Es war schlicht und einfach der Arbeitsnachweis von Niels Giffey: Null Punkte, dafür aber 4,14 Minuten Spielzeit.

Alba Berlin musste etwas mehr als sechs Wochen auf Kapitän Giffey verzichten. Der 26–Jährige hatte sich im Training eine Handverletzung zugezogen. Gegen Frankfurt sollte er für ein paar Minuten daran erinnert werden, wie viel Spaß in dieser Saison Alba Berlin macht. Nur wurde nichts daraus. Die Mannschaft von Trainer Aito Reneses kassierte ihre siebte Niederlage im 22 Pflichtspiel dieser Saison. Das ist immer noch eine ordentliche Bilanz, außerdem kommen die wichtigen Spiele ohnehin noch.

Deswegen lag die Vermutung nahe, dass Albas Akteure diese Niederlage mit der Sportlerfloskel „Mund abwischen, weitermachen“ abtun würden. Nur war das nicht der Fall. Alba hat diese Niederlage einigermaßen stark getroffen. „Wir waren von Beginn nicht gut konzentriert. Ich kann mir auch nicht erklären, warum“, sagte Reneses.

Der Grund für den großen Verdruss dürfte darin liegen, dass Alba in dieser Saison schon manches Mal drauf und dran war, sich hinter Bayern als Zweiter in der Liga zu etablieren. Doch immer dann, wenn diese Überlegungen aufgekommen waren, schwächelte das Team.

Alba hat mehr Spiele absolviert als seine Verfolger

Nun werden die Berliner aktuell in der Tabelle immer noch als Zweite geführt. Doch das hat auch mit dem Umstand zu tun, dass sie mehr Spiele absolviert haben als die Verfolger aus Ludwigsburg, Bayreuth oder eben Frankfurt. Ärgerlich für Alba war die Niederlage am Sonntag auch deshalb, weil die Frankfurter sehr große Personalprobleme hatten. Dabei hatte die Gäste schon Sorgen: Spielmacher Peyton Siva spielte erneut nicht wegen einer vor knapp zwei Wochen erlittenen Gehirnerschütterung. Giffey durfte nur hineinschnuppern, Akeem Vargas, Joshiko Saibou und Spencer Butterfield waren leicht angeschlagen in das Spiel gegangen.

Gerade zu Beginn waren der Mannschaft die Probleme anzumerken. Die Berliner fanden nicht ins Spiel, deswegen wählten sie oft das Mittel, es aus der Ferne zu versuchen. 15 Mal warfen sie von jenseits der Dreipunkte-Linie. Ein einziges Mal fiel der Ball in den Korb. Lediglich Marius Grigonis traf vernünftig von außen. Und so ging Alba mit einem 31:46-Rückstand in das dritte Viertel und startete eine behutsame Aufholjagd, die aber nicht mehr in einen Sieg münden sollte.

Am kommenden Mittwoch gastiert Alba im Eurocup bei Vilnius (18 Uhr). Sieg oder Niederlage sind auch in diesem Spiel nicht besonders bedeutsam, Alba ist bereits für die nächste Runde des Wettbewerbs qualifiziert. Aber das Spiel gegen Frankfurt hat gezeigt, dass es unwichtige Spiele für die Berliner nicht gibt. Sie wollen jetzt zeigen: Wir sind eine Spitzenmannschaft. (Tsp)

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