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Europacup: Alba Berlin schlägt Galatasaray

Alba Berlins Basketballer besiegen Galatasaray Istanbul in einem emotionalen Eurocupspiel 87:77.

Berlin - In den letzten drei Minuten hallte ein Aufschrei nach dem anderen durch die Arena am Ostbahnhof. Als Dragan Dojcin zum 80:72 gegen Galatasaray Istanbul traf und der Hallensprecher brülte „Dragan Dojcin...“, ergänzten die Berliner unter den 10 340 Fans verzückt: „Dreiergott“. Danach gingen weitere Schreie der Begeisterung durch die Halle, als Immanuel McElroy (18 Punkte) und Julius Jenkins (16/vier Dreier) Albas Distanzwürfe Nummer zehn und elf folgen ließen. Die Berliner feierten beim 87:77 (37:37) im dritten Eurocup-Spiel gestern Abend den dritten Erfolg. „Das war ein wichtiger Sieg auf dem Weg in die nächste Runde, aber das heißt noch nicht, dass es genug war“, sagte Trainer Luka Pavicevic, der die Fans lobte. „Sie haben eine Atmosphäre geschaffen, die die Spieler zu einem starken Spiel inspiriert hat.“

Schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn lärmten die türkischen Anhänger im Gästeblock, doch Albas Assistenztrainer Konstantin Lwowsky ließ in einem Statement auf dem Videowürfel wissen, dass „ich keine Sorge habe, dass wir die türkischen Fans nicht kontrollieren“. Um die Berliner Zuschauer musste man sich tatsächlich keine Sorgen machen, wohl aber zunächst um die Spieler. Julius Jenkins brachte sein Team zwar 25 Sekunden nach Spielbeginn mit einem Dreipunktewurf 3:0 in Führung, doch die sonst so starke Alba-Verteidigung hatte in der Anfangsphase Probleme – vor allem mit Istanbuls Mike Wilkinson, der sieben der ersten neun Punkte für Galatasaray zum 9:5 erzielte. Als dann Rashad Wright und Dragan Dojcin zusammen drei Freiwürfe vergaben, lag Alba nach wenigen Minuten 12:17 zurück.

Die Gäste hatten den Skandal um ihr Team, in dem ein gesperrter Profi im Trikot eines Kollegen zum Einsatz gekommen war, scheinbar problemlos weggesteckt. Albas Trainer Luka Pavicevic wechselte nun viel, was sich auszahlen sollte: Derrick Byars gelang gleich bei seinem ersten Ballkontakt ein Dreipunktewurf zum 17:17, der Teil einer 11:0-Serie zum 23:17-Stand nach dem ersten Viertel war. Nun überrannte Alba den Gegner und hatte auch in manch einer Situation Glück, als der Ball auf dem Ring tanzte und hinein- statt danebenfiel.

Bis auf 33:23 zog Alba davon und schien einem souveränen Sieg entgegenzusteuern, doch dem rasanten Aufschwung folgte der ebenso rasante Einbruch. Zwei Dreier von Murat Kaya, Nachlässigkeiten in der Berliner Verteidigung und eine deutlich schwächere Quote bei Zweipunktewürfen machte das packende, schnelle und emotionsgeladene Spiel wieder offen. 47:47 stand es zur Pause. Das dritte Viertel war von erfolgreichen Distanzwürfen auf beiden Seiten geprägt.

Mit einer 62:57-Führung ging Alba in den letzten Spielabschnitt, in dem vor allem Adam Chubb aufdrehte und zehn seiner 16 Punkte machte. Die Gastgeber sammelten Punkt um Punkt, schließlich könnte am Ende der Gruppenphase der direkte Vergleich entscheidend sein. Das Rückspiel findet bereits am kommenden Dienstag in Istanbul statt. Galatasarays Fans wurden zwar gestern auch in der Schlussphase nicht leiser – aber auch sie mussten sich geschlagen geben.

Helen Ruwald

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