Basketball-Bundesliga: Alba Berlin sichert gegen Ludwigsburg Platz zwei ab
Im Duell der Tabellennachbarn setzt sich Alba Berlin mit 96:86 gegen Ludwigsburg durch und behauptet damit seine gute Ausgangsposition vor dem Play-off-Start.
Stand:
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die für die Wende in einem Basketball-Spiel sorgen können, sowieso in einem Spitzenspiel. Im Duell zwischen dem Tabellenzweiten Alba Berlin gegen den Dritten Riesen Ludwigsburg, das die Berliner 96:86 (23:23, 30:22, 18:20, 25:21) gewannen, tat sich Gästeakteur David McCray als personifizierter Wendepunkt hervor.
40:39 stand es im zweiten Viertel, Alba-Spieler Tim Schneider hatte soeben einen Wurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie versenkt, da leistete sich McCray eine kleine Dummheit. Gegen Luke Sikma beging er sein drittes Foul. Es war eines jener Sorte, das man ahnden kann, aber keinesfalls muss. Entsprechend genervt war McCray, er stänkerte, lästerte – und bekam prompt Foul Nummer vier angehängt. Ludwigsburgs Trainer John Patrick musste McCray vom Feld nehmen. Und weil in jener Phase auch die beiden großgewachsenen Ludwigsburger Defensivspezialisten Justin Sears und Adam Waleskwoski pausierten, nutzte Alba die geschwächte Gästeformation gnadenlos aus. Dem bis dahin offenen Duell mit leichten Vorteilen für Ludwigsburg verpasste Alba eine ganz neue Dynamik. Die erst kurz zuvor durch Schneider erzielte Führung baute die Mannschaft von Trainer Aito Garcia Reneses bis zur Pause auf 53:45 aus.
Im ersten Viertel hatte Ludwigsburg zunächst den besseren Eindruck hinterlassen. Vor 11 115 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof wirkten die Gäste wesentlich fokussierter. Angeführt von Topscorer Elgin Cook, der insgesamt auf 20 Punkte kam, warfen die Riesen schnell eine 14:7-Führung heraus.
Alba spielte unkonzentriert, Schneider gab gar einen sicher geglaubten Rebound wieder ab, den Ludwigsburg zu zwei leichten Punkten nutzte (21:13). Reneses stellte kurz darauf erfolgreich um, indem er seine Spieler den Ball schon in der gegnerischen Hälfte jagen ließ. Waleskwoski checkte daraufhin Joshiko Saibou, was bei Alba wenig Wirkung hinterließ. Spielmacher Peyton Siva und eben Saibou verwandelten je einen Dreier – pünktlich vor der Viertelpause. Dass es mit einem Remis (23:23) in diese ging, hatte Alba vor allem seiner ordentlichen Freiwurfquote zu verdanken. Acht von zehn Versuchen landeten im Korb, während Ludwigsburg keinen einzigen Freiwurf zugesprochen bekam.
Nachdem McCray im zweiten Viertel Alba zu einem kurzen Zwischenhoch verholfen hatte, gestaltete Ludwigsburg Durchgang drei wieder ausgeglichen. Die Defensive der Schwaben packte konsequent zu, weshalb Alba häufig den schweren Weg zum Korb wählen musste. Sikma produzierte einen Airball, zweimal schlossen die Berliner mit Ablauf der 24 Sekunden ab - vergeblich. Zwar sorgte Marius Grigonis' Dreier für etwas Luft (61:53) – mehr als sechs Punkte Vorsprung gewährte Ludwigsburg den Hausherren aber nicht (71:65)
Das änderte sich in Durchgang vier. Butterfield brillierte erst aus der Distanz, dann auch unterm Korb. Berlin zog davon, sehr zum Wohlwollen von Coach Reneses, der genüsslich aus seiner Wasserflasche trank, während Gegenüber John Patrick längst verzweifelt den Kopf schüttelte. Aus sechs Punkten Vorsprung wurden schnell zwölf – zu viel für die Gäste.
Routiniert hielt Alba mit den Topschützen Butterfield (16 Punkte) und Grigonis (14) den Gegner auf Distanz – was auch für die Tabelle gilt. Sechs Punkte liegt Alba nun vor Ludwigsburg und hat ein Spiel weniger absolviert. Sollte Bayern München am Sonntag in Frankfurt verlieren, würden die Berliner nach diesem Spieltag sogar Tabellenplatz eins übernehmen.
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