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Vladimir Bogojevic trug von 1997 bis 2000 in 174 Spielen selbst das Alba-Trikot, wurde drei Mal Deutscher Meister und spielte insgesamt 57 Mal für die deutsche Nationalmannschaft.

© dpa

Alba Berlin: Vladimir Bogojevic: Comeback des Querdenkers

Meisterspieler Vladimir Bogojevic soll sich bei Alba Berlin als neuer Nachwuchstrainer vor allem um die individuelle Entwicklung von Talenten kümmern und dem Jugendprogramm neue Impulse geben.

Die Profis kommen, Vladimir Bogojevic geht. Als die Spieler von Alba Berlin am Dienstagmorgen zum Training erscheinen, hat der 38-Jährige sein erstes Tagewerk bereits hinter sich gebracht und eine Einheit mit Jugendspielern absolviert. Bogojevic trug von 1997 bis 2000 in 174 Spielen selbst das Alba-Trikot, wurde drei Mal Deutscher Meister und spielte insgesamt 57 Mal für die deutsche Nationalmannschaft. Nach seiner Karriere als Spieler war er in Gießen Sportdirektor und Chefcoach, ehe er den Bundesligisten 2011 im Unfrieden verließ. Jetzt steht Bogojevic wieder jeden Tag in der Halle – als Trainer in Albas Jugendprogramm und Assistenzcoach der Teams in der Regionalliga und in der Nachwuchs-Bundesliga (NBBL).

„Ich war mehr als zwei Jahre nicht aktiv im Geschehen“, sagt Bogojevic. „Ich habe es vermisst, in der Halle zu stehen.“ Bei Alba Berlin kümmert sich der gebürtige Serbe vor allem um die individuelle Entwicklung von Talenten. Und er soll dem Jugendprogramm neue Impulse geben. „Ich habe ihn aufgefordert, der Querdenker zu sein“, sagt Konstantin Lwowsky, Sportlicher Leiter der Alba-Jugend. Besonders nach dem Gewinn des Meistertitels mit dem NBBL-Team sei es spannend gewesen, „eigene Denkweisen und Routinen zu durchbrechen“.

Die Berliner haben sich mit Bogojevic zunächst auf eine freie Mitarbeit bis Mai geeinigt. Was danach kommt, steht noch nicht fest. „Ich will mich schon in Richtung Basketballtrainer entwickeln“, sagt Bogojevic. „Da schlägt mein Herz, da möchte ich wieder Fuß fassen.“ In Berlin hat er mit seiner Frau ein Haus gebaut, er würde gerne in der Stadt bleiben – und bei Alba Berlin. „ Wir haben jetzt den ersten Schritt gemeinsam gemacht“, sagt Bogojevic. „In der Hoffnung, dass es zu einer längerfristigen Zusammenarbeit kommt.“ Er scheint sehr entspannt damit umzugehen, dass er sich ziemlich weit vom Dasein als Chef eines Profiteams entfernt hat. „Ich war mein Leben lang Sportler und kann mich in Hierarchien einordnen“, sagt Bogojevic. „Im Moment finde ich es einfach nur erfrischend.“

Am Donnerstag kommt Bogojevic dem Profisport noch einmal sehr nahe. Vor dem Euroleague-Heimspiel gegen Malaga (20.15 Uhr, live bei Sport1) signiert er in der Arena am Ostbahnhof vor Block 201 Albas gerade erschienene Vereinschronik. „Zu meiner Zeit war Alba dafür bekannt, gut mit Jugendspielern zu arbeiten“, sagt Bogojevic. „Ich glaube, der Verein ist auf dem besten Wege, an die alten Zeiten anzuknüpfen.

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