zum Hauptinhalt

Basketball: Alba hat nur acht gesunde Spieler

Alba unterliegt gegen Baladona. Am Ende fehlte dem durch Verletzungen dezimierten Team die Kraft.

Berlin - Am Tag nach seinem besten Spiel im Trikot von Alba Berlin fühlte sich Bobby Brown immer noch „richtig schlecht. Wir hatten das Spiel in der Hand und hätten sie schlagen können“, sagte der Aufbauspieler, der beim 67:79 im ersten Uleb-Cup-Spiel bei Joventut Badalona 26 Punkte erzielte und sechs von sieben Dreipunktewürfen traf. Dass er das Duell gegen Badalonas Spielmacher Demond Mallet (17 Punkte) und das hoch gelobte 17-jährige Talent Ricky Rubio (5 Punkte) gewann, tröstete ihn nicht. Browns Frust spricht für Anspruch und Selbstbewusstsein des durch Verletzungen dezimierten Berliner Teams. Badalona ist zusammen mit Turk Telekom Ankara der Topfavorit der Gruppe A. Für Berlins Aufsichtsratssprecher Axel Schweitzer wäre ein Sieg vor dem Spiel einer „Sensation“ gleichgekommen.

„Wir spielen, um zu gewinnen“, kommentierte Alba Berlins Trainer Luka Pavicevic die Niederlage trocken, „nach einem kurzen Einbruch haben wir es nicht mehr geschafft.“ Alba hatte nach 12:24-Rückstand zweimal den Ausgleich geschafft, war aber nie in Führung gegangen. Nach dem dritten Drittel führten die Spanier 58:55, ehe sie mit einer 11:0-Serie davonzogen und noch deutlich siegten. Geschäftsführer Marco Baldi freute sich zwar über „ein gutes Spiel mit Herz. Aber es hat mit der kleinen Rotation Substanz gefehlt.“ Alba Berlin hatte in Badalona nur acht gesunde Spieler, die meisten Profis standen am Mittwochabend deutlich länger auf dem Parkett als ihre Kontrahenten – am Ende fehlte die Kraft. Berlins neunter und zehnter Spieler, Nicolai Simon (Rückenprobleme) und Nachwuchsmann Philipp Heyden (Entzündung im Handgelenk), saßen zwar in Spielkleidung auf der Bank, waren aber nicht wirklich konkurrenzfähig. „Wir mussten sie aufbieten, um zehn Spieler zu haben“, sagt Baldi. Laut Uleb-Regularien sind auf dem Spielberichtsbogen zehn Spieler Pflicht, die „spielfähig“ sind. Sonst droht ein Disziplinarverfahren.

Die personelle Situation der Berliner könnte kaum schwieriger sein. Goran Jeretin und Johannes Herber fallen mit Kreuzbandrissen langfristig aus, Michael Bradley hat den Klub vergangene Woche verlassen, Dragan Dojcin blieb wegen eines Muskelfaserrisses in Berlin, der junge Oskar Faßler (Kniebeschwerden) fehlt schon länger. Zumindest auf den baldigen Einsatz von Dojcin hofft Alba – und auf die Verpflichtung zumindest eines neuen Spielers. „Badalona hat vier Aufbauspieler, unser nächster Gegner Bremerhaven drei“, sagt Baldi, „wir haben nur einen.“ Ein Bobby Brown ist eben trotz einer Galavorstellung zu wenig.

Helen Ruwald

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false