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Auf dem Boden. Albas Bryce Taylor befand sich wie seine Kollegen gegen Treviso in einer schwierigen Lage.

© Harald Ottke

Basketball: Alba verpasst Eurocup-Viertelfinale

Alba Berlin hat seine minimale Chance auf den Einzug ins Viertelfinale des Basketball-Eurocups verspielt. Die Berliner verloren am Dienstagabend gegen Benetton Treviso und können den zweiten Gruppenplatz nicht mehr erreichen.

Berlin - Am Ende standen Alba Berlins Basketballer ratlos auf dem Feld, die Hände in die Hüften gestemmt. Einige Spieler versuchten noch, ihren Kollegen Mut zuzusprechen, doch das nutzte nichts mehr. Mit hängenden Köpfen verließen die Berliner schließlich den Platz – und den Eurocup. Durch die 74:82 (39:38)-Heimpleite vor 9222 Zuschauern gegen Treviso kann Alba das Viertelfinale nicht mehr erreichen. Das letzte Gruppenspiel kommende Woche in Athen wird nur noch ein wenig vergnüglicher Ausflug an die Akropolis. 35 Punkte von Trevisos Devon Smith waren zu viel für die Berliner, bei denen Heiko Schaffartzik mit 18 Punkten erstmals Topscorer war. „Ich kann mir das nicht erklären“, sagte der deprimierte Tadija Dragicevic. „Wir waren wieder sehr müde“, ergänzte er noch nach der sechsten Niederlage in den vergangenen sieben Spielen, und schlich davon, ins Nichts des Kabinentunnels.

Neuzugang Taylor Rochestie war nicht einsetzbar, weil er für Galatasaray Istanbul schon im Eurocup im Einsatz war. Dazu fehlten Kapitän Patrick Femerling mit einer Achillessehnendehnung und Marko Marinovic wegen einer Rückenblockade. Ob es die drei Ausfälle waren oder der Druck, unbedingt mit mindestens fünf Punkten siegen zu müssen, um im Wettbewerb zu bleiben – Alba startete jedenfalls schlecht. Die gegnerischen Spieler wurden von den Berliner Verteidigern spät in Empfang genommen, unter dem Korb klafften große Lücken. Diese nutzte Trevisos Alessandro Gentile, um in aller Ruhe einen hohen Ball zu Donatas Motiejunas zu werfen, der ihn mit Wucht zur 7:2-Führung in den Korb stopfte. Albas Trainer Muli Katzurin nahm eine Auszeit, doch es wurde nicht besser. Alba zeigte Schwächen, an die man sich in Krisenzeiten in Berlin fast schon gewöhnt hat: Spielzüge wurden selten komplett durchexerziert, stattdessen hektische Würfe aus der Not genommen. Treviso führte nach fünf Minuten 12:5. Dann besann sich Alba auf seine durchaus vorhandenen Qualitäten, Immanuel McElroy hastete in einen Pass Trevisos und schloss Albas 8:0-Lauf mit dem Korbleger zum 13:12 ab, Berlins erster Führung des Spiels. Die Italiener blieben aber besser und entschieden das erste Viertel 18:15 für sich.

Das zweite Viertel geriet dann fast zum Privatduell zwischen Devin Smith, der 13 Punkte für Treviso erzielte, und Derrick Allen, der elf Punkte in den Korb drehte und wendete. Unterstützt wurde er durch Bryce Taylor, durch den Albas Verteidigung an Kopf und Ellbogen gewann. So drehten die Berliner, nachdem sie schon 20:28 zurücklagen, das Spiel zu ihren Gunsten. Mit der Schlusssirene der Wurfuhr traf Taylor zur 39:38-Halbzeitführung.

Nach der Pause vergaben die Berliner drei einfache Korbleger am Stück, Treviso startete eine 13:0-Serie und führte 51:39, es wurde düster in Berlin. Alba wachte allmählich wieder auf und antwortete mit drei Dreiern am Stück, lag noch mit vier Punkten zurück. Am Ende des dritten Viertels stand es 59:63. Vor allem, weil Schaffartzik zu seinem Wurf gefunden und 13 Punkte erzielt hatte, davon vier Dreier – der letzte mit der Schlusssirene, plus verwandeltem Bonus-Freiwurf. In den letzten zehn Minuten trat Alba endgültig auf wie eine Mannschaft, für die nichts anderes zählte als ein deutlicher Sieg: Die Berliner starteten mit einem 8:2-Lauf und führten 67:65. Doch Treviso antwortete müde lächelnd mit 11:0 Punkten. Das war’s für Alba Berlin im Eurocup 2010/11.

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