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Albanische Fußballfans empfangen ihre Mannschaft am Flughafen.

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Update

Nach dem Spielabbruch in Serbien: Albaner feiern ihre Fußballer - UEFA eröffnet Verfahren gegen beide Verbände

Nach dem Abbruch des EM-Qualifikationsspiels Serbien-Albanien am Dienstagabend in Belgrad haben Tausende Albaner ihre Mannschaft gefeiert für "die Werte, die die Spieler auf dem Rasen gezeigt haben".

In Tirana begrüßten Vizeregierungschef Niko Peleshi und Sportministerin Lindita Nikolla am frühen Mittwoch die aus Belgrad zurückgekehrte Mannschaft. Alle Albaner könnten stolz sein auf das Team, das aus „Helden des Tages“ bestehe, sagten die beiden Spitzenpolitiker vor jubelnden Fans. Die gesamte Regierung stehe hinter der Mannschaft. Die albanische Nation könne stolz sein „auf die Werte, die die Spieler auf dem Rasen gezeigt haben“.

In der Kosovo-Hauptstadt Pristina gingen Hunderte auf die Straße und feierten das Spiel in Serbien mit Feuerwerk, Hupkonzerten und nationalen Gesängen. In der zwischen Albanern und Serben geteilten Stadt Mitrovica im Norden des Landes mussten starke Sicherheitskräfte Hunderte aufgebrachte Anhänger voneinander fernhalten.

Auch in Wien gab es Ausschreitungen von Serben und Albanern

Auch in Wien kam es zu Zusammenstößen zwischen Serben und Albanern. Rund 50 Albaner warfen in der Nacht zu Mittwoch Flaschen auf ein vermutlich serbisches Kaffeehaus, wie die Polizei mitteilte. Kurz darauf versuchten den Angaben zufolge rund 200 Serben, die inzwischen errichteten Polizeisperren zu durchbrechen. Beide Gruppen trafen demnach nicht aufeinander, Verletzte habe es nicht gegeben. Einige Autos, darunter auch Polizeiwagen, wurden beschädigt. Das Qualifikationsspiel zur Fußball-EM zwischen Serbien und Albanien war wegen Krawallen kurz vor der Pause abgebrochen worden.

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Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Albanien ist am Dienstagabend nach heftigen Auseinandersetzungen zwischen Spielern und Zuschauern abgebrochen worden. Auslöser der Krawalle war ein Zwischenfall in der 42. Minute, als eine Drohne mit einer großalbanischen Flagge über das Stadion in Belgrad hinwegflog. „Die genauen Umstände“ würden nun der Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer der Uefa gemeldet, teilte die Europäische Fußball-Union noch am Dienstagabend auf ihrer Internetseite mit. Hinter den Provokationen soll der Bruder des albanischen Regierungschefs Edi Rama, Olsi, stecken, wie serbische Medien am Mittwoch übereinstimmend unter Berufung auf die Polizei berichteten.

Die Europäische Fußball-Union UEFA wird nach den Ausschreitungen beim EM-Qualifikationsspiel Serbien gegen Albanien am 23. Oktober ein Disziplinarverfahren gegen beiden Verbände eröffnen. Der serbische Verband muss sich für das Abbrennen von Pyrotechnik im Stadion, die Zuschauerausschreitungen, den Platzsturm, die mangelhafte Organisation und das Benutzen von Laserpointer verantworten. Die Albaner werden für den Spielabbruch und das Zeigen eines verbotenen Banners verantwortlich gemacht.

UEFA-Präsident Michel Platini bezeichnete die Vorfälle als „unentschuldbar“ und sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur AP: „Unser Spiel sollte niemals mit jeglicher Art von Politik vermischt werden.“ Kurz vor der Halbzeit der Partie am Dienstagabend in Belgrad war es zu Prügeleien zwischen den Profis sowie zwischen Zuschauern und Spielern gekommen, nachdem eine Drohne mit einer Fahne mit einer Abbildung Großalbaniens per Fernsteuerung ins Stadion geflogen wurde. (dpa)

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