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Sport: Almeida weist den Weg

Der Portugiese schießt das erste Tor bei Werder Bremens 2:0-Sieg gegen Vigo

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Ein 18-Jähriger hat Werder Bremen gestern geholfen, um im Uefa-Cup-Achtelfinale die Blamage abzuwenden. Kevin Schindler hieß nach dem 2:0 (0:0) gegen Celta Vigo der umschwärmte Mann des Abends. Es ist zu vermuten, dass ohne die Einwechslung des gebürtigen Delmenhorsters, seit der E-Jugend bei Werder, nicht der Umschwung nach einer indiskutablen ersten Halbzeit geglückt wäre. Kaum war der stämmige wie entschlossene Blondschopf, den Trainer Thomas Schaaf im Wintertrainingslager zu den Profis befördert hatte, auf dem Feld, bereitete er mit feiner Flanke auch den erlösenden Treffer durch Hugo Almeida vor (48.). Der Portugiese hatte schon beim 1:0 im Hinspiel das entscheidende Tor erzielt.

Der vorentscheidende Treffer gestern hatte noch zwei weitere Wegbereiter: Zum einen übersah Schiedsrichter Stefano Farina eine Abseitsposition, zum anderen eilte Ersatztorwart Suarez Esteban dilettantisch aus seinem Tor. Aber so oder so: Die Führung diente als Brustlöser, nach der sich die Bremer deutlich steigerten. Und nachdem die Gastgeber weitere erstklassige Chancen ausgelassen hatten, war es schließlich Nationalspieler Clemens Fritz, der nach feiner Einzelleistung mit links zum 2:0 traf. Viel hätte nicht gefehlt und der Newcomer Schindler hätte sogar selbst noch das 3:0 für Werder erzielt (65.). Mit Amaury Bischoff verhalf Schaaf gar noch einem zweiten Nachwuchsspieler zu seinem Europapokal-Debüt.

Der Einstand der Talente und die zweite Halbzeit kaschierten die erste Hälfte, in der Werder eine schlimme Leistung abgeliefert hatte. Bezeichnend war eine Szene aus der 38. Minute, als Torsten Frings und Aaron Hunt sich entgeistert anblickten, der Ball aber an beiden vorbei lief. Das Bremer Spiel war von Unzulänglichkeiten geprägt, weder Spielfluss noch -freude kam auf. Mit grimmiger Miene beobachtete Trainer Schaaf das grausige Treiben – und all seine lautstarken Korrekturen schienen im Nirwana zu verhallen. Das Publikum im voll besetzten Weserstadion murrte zunehmend. War dies das grün-weiße Ensemble, das in der Champions League die Giganten des FC Chelsea und FC Barcelona so ansehnlich gepiesackt hatte? Der Auftritt gegen die Galizier war 45 Minuten lang ein einziges Ärgernis.

Auch die Ausfälle können Werders dürftige Darbietung nur bedingt entschuldigen. Neben Daniel Jensen fehlte auch Miroslav Klose. Beim zuletzt schwächelnden Nationalstürmer wurde gestern eine schmerzhafte Schwellung an der Wirbelsäule festgestellt – resultierend noch aus dem Bundesliga-Heimspiel vom 3. März gegen den VfL Bochum, als Klose rücklings gegen den Pfosten rutschte. „Ich hoffe, dass ich schon gegen Mainz wieder dabei sein kann“, sagte der WM-Torschützenkönig. Ein Rätsel bleibt allerdings, warum der 28-Jährige am vergangenen Donnerstag trotz seines Handicaps in Vigo aufgelaufen war.

Werder kann nun immerhin hoffnungsvoll der morgigen Auslosung entgegensehen. Im Viertelfinale, das am 5. und 12. April ausgetragen wird, ist übrigens auch ein deutsch-deutsches Duell zwischen Bremen und Leverkusen möglich.

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