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Noah Hegge jubelt nach dem Bronze-Lauf im Kajak-Cross.

© dpa/Sebastian Kahnert

Als Außenseiter zu Bronze: Hegge schreibt im Kajak-Cross Olympia-Geschichte

Noah Hegge ging als Außenseiter in das olympische Finale im Kajak-Cross. Am Ende feiert er den größten Erfolg seiner Karriere.

Von Tom Bachmann

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Noah Hegge genoss nach dem Bronze-Coup das Jubelbad mit seiner Sandkastenfreundin. Die schon mit Silber dekorierte Elena Lilik sprang völlig losgelöst in den Wildwasser-Parcours von Vaires-sur-Marne und umarmte den 25-Jährigen nach dessen historischem Edelmetall bei der Olympia-Premiere des Kajak-Cross.

„Ich bin heute morgen aufgewacht und war ready, hatte gute Laune. Das ist entscheidend für mich. Dann hatte ich hier auch Spaß, wollte Runde für Runde fahren. Ich hatte mich auf die Startphase konzentriert“, sagte Hegge und biss nach der Siegerehrung erst einmal ungläubig auf seine Medaille. „Ich bin einfach glücklich, da mit der Medaille rauszugehen.“

Erst Ausbildung in der Konditorei - Jetzt Sportsoldat

Zuvor war Elena Lilik im Finale der Frauen Vierte geworden und Ricarda Funk im Viertelfinale gescheitert. Die bisweilen chaotisch anmutenden Rennen von vier Sportlern gegeneinander auf dem Parcours in Vaires-sur-Marne wurden erstmals im olympischen Programm ausgetragen.

Noah Hegge aus Deutschland (r) jubelt mit Elena Lilik nach seinem dritten Platz.

© dpa/Sebastian Kahnert

„Er hat sich von Rennen zu Rennen extrem gesteigert. Ich habe selten jemanden gesehen, der sich so fokussiert hat. Das sind Typen, die man braucht“, sagte Cheftrainer Klaus Pohlen. „Für Ricarda tut es mir saumäßig leid. Sie ist die herausragende Sportlerin der letzten Jahre. Meine absolute Hochachtung an sie.“

Bevor der heutige Sportsoldat Hegge seinen vollen Fokus auf Kanuslalom legte, stand eine klassische Ausbildung als Konditor an. Daher kommt auch seine ausgeprägte Kaffee-Liebe. „Die Definition von einem perfekten Kuchen ist für mich übrigens, wenn man nicht nur ein Stück essen kann und danach pappsatt wäre, sondern den ganzen Kuchen essen kann, weil er so leicht, luftig und lecker ist“, sagte Hegge schmunzelnd.

Seit der Heim-WM 2022 in Augsburg ist Hegge auch Mode-Unternehmer. „Meine Geschwister und ich sind zu dritt, wir haben einfach Lust, unseren Sport auf eine andere Weise nach vorn zu bringen und zu pushen, zu übertragen – mit Mode“, sagte Hegge, der fast immer Wollmütze trägt, auch wenn es 30 Grad Celsius sind. „Bei der Merino-Wolle ist es das Schöne, es kühlt ja auch ein bisschen.“ (dpa)

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