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Sport: Alte Tricks, neu erfunden

Es ist ein alter Trick: Ein Fußball-Bundesligist in Abstiegsgefahr suspendiert einen Spieler, um ein Zeichen zu setzen und die Autorität des Trainers zu unterstreichen. Anders ist es jedoch bei Ioannis Amanatidis, den Eintracht Frankfurts Trainer Michael Skibbe vor dem Spiel heute Abend in Nürnberg vorübergehend suspendierte und es dann zurücknahm.

Es ist ein alter Trick: Ein Fußball-Bundesligist in Abstiegsgefahr suspendiert einen Spieler, um ein Zeichen zu setzen und die Autorität des Trainers zu unterstreichen.

Anders ist es jedoch bei Ioannis Amanatidis, den Eintracht Frankfurts Trainer Michael Skibbe vor dem Spiel heute Abend in Nürnberg vorübergehend suspendierte und es dann zurücknahm. Der Fall ist völlig anders gelagert als etwa die Ausbootungen von Marica in Stuttgart oder von Madlung und Kahlenberg in Wolfsburg.

Skibbe und Amanatidis sind einander schon lange in inniger Abneigung verbunden. Dass Skibbe Amanatidis als Kapitän absetzte, hat der stolze Grieche mit der Jesus-Optik nie verwunden. Und dass Amanatidis nach Knieverletzungen schwer wieder auf die Beine kam, gab Skibbe einen willkommenen Anlass, den Großverdiener wegzuekeln, um Platz im engen Einkaufsbudget der Eintracht zu schaffen.

Als Amanatidis erneut ein kritisches Interview gab, erklärte der Trainer kaffeeschlürfend und in dritter Person von sich redend: „Der Spieler spielt bei Michael Skibbe keine Rolle mehr.“ Der nicht eingeweihte Vorstandschef Heribert Bruchhagen relativierte die Suspendierung umgehend und kündigte Vermittlergespräche an. Die Fans schlugen sich auf die Seite von Publikumsliebling Amanatidis.

Damit hat Skibbe dem alten Trick eine neue Wendung gegeben. Dass der Trainer angesichts von Frankfurts Personal- und Offensivnot wegen einer Privatfehde auf Amanatidis verzichten wollte und die Suspendierung dann zurücknehmen musste, ist mal ein Zeichen im Abstiegskampf, das seine Autorität deutlich schwinden lässt.

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