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Annika Hocke, 13-jähriges Eiskunstlauf-Talent.

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Nachwuchssportlerin des Monats März: Annika Hocke

In unserer Rubrik stellen wir Ihnen regelmäßig den Berliner Nachwuchssportler des Monats vor. Heute wird die März-Gewinnerin gekürt: die Eiskunstläuferin Annika Hocke.

Von Benjamin Apitius

Wie ist das bloß für eine Mutter, wenn das Kind zu einem Leistungssportler heranreift? „Gut“, sagt Sylvia Warnke knapp – und man glaubt ihr das gerne. Es fing ja auch alles ganz harmlos an.

2005. Winter in Berlin. Und plötzlich beginnen die alten Schlittschuhe der Cousine mit der vierjährigen Annika Hocke zu reden. „Die Krumme Lanke war aber gar nicht richtig zugefroren“, sagt ihre Mutter heute über diesen Tag. „Wir sind dann eben ins Eisstadion in Wilmersdorf gefahren.“ Da passierte es dann.

Während Annika außen ihre wackeligen Bahnen zog, trainierten in der Mitte die Eiskunstläufer. Annika konnte die Augen nicht von ihnen lassen. „Mama“, habe sie dann auf dem Heimweg gesagt, „Du kannst mich überall abmelden – ich will Eiskunstläuferin werden!“ Das war es dann also mit Turn- und Schwimmtraining. Im Alter von beinahe fünf Jahren wechselte Annika die Sportart und ging fortan zwei Mal die Woche aufs Eis.

Technisch war sie dabei in ihrer Anfangszeit gar nicht so gut. Ihr Trumpf war jedoch die B-Note. Ihre ausgelassene Freude von damals trägt sie dabei wohl bis heute in ihrem Lächeln.

Es begann mit einfachen Sprüngen, es folgten die zweifachen, dreifachen. Im Alter von acht Jahren wurde Annikas Fleiß das erste Mal mit einem Podestplatz belohnt. „Sie ist sehr leidenschaftlich“, sagt die Mutter über die Tochter. Annika übt und übt und übt. Oftmals auch alleine.

In der laufenden Saison hat Annika Hocke, die für den SC Charlottenburg startet, jeden ihrer nationalen Wettkämpfe gewonnen – darunter auch die deutschen Nachwuchs-Meisterschaften. Seit sie elf Jahre alt ist, gehört sie zum Bundeskader und trainiert mittlerweile an sechs Tagen in der Woche. Dabei stehen Athletik- und Balletttraining auf dem Plan, und natürlich die immergleichen Runden auf dem Eis. Ihre Kür läuft sie zu drei Liedern aus „My Fair Lady.“

Doch jetzt, sagt die Mutter und klingt dabei ernst, steht ja erst einmal die Pubertät an. „Vielleicht wird sie plötzlich noch zwei Meter groß“, lacht Sylvia Warnke. „Aber eigentlich sieht es nicht danach aus.“ Sie wünscht ihrer Tochter einfach noch so viele Erlebnisse auf dem Eis, wie es sich Annika selbst wünscht. Natürlich, und das sei ein Traum, einmal an Olympia teilnehmen, so wie ihr großes Vorbild Yuna Kim aus China (Zweite in Sotschi): „Aber eine EM wäre doch auch toll.“

An jedem ersten Dienstag des Monats stellen wir hier den Berliner Nachwuchssportler des Monats vor. Mehr Informationen zur Wahl finden Sie unter: www.tagesspiegel.de/nachwuchssportler. Ein Video zur aktuellen Siegerin Annika Hocke finden Sie hier!

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