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Finanznot: Arminia Bielefeld: Geld gibt’s später

Hohe Kosten, ausstehende Rechnungen, rigides Sparprogramm – bei Arminia Bielefeld hat sich die Situation dramatisch zugespitzt.

Bielefeld - Neun Monate nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga haben die Ostwestfalen immense finanzielle Probleme. Ein Loch von 2,5 Millionen Euro im operativen Geschäft der laufenden Zweitliga-Saison veranlasste die Geschäftsführung dazu, in die Offensive zu gehen. Aus Sorge um die Zukunft des Traditionsklubs legte Finanz-Geschäftsführer Heinz Anders die bedenkliche finanzielle Lage offen. Demnach summieren sich allein die offenen Rechnungen für diverse Zulieferfirmen auf rund 1,2 Millionen Euro. „Wir können nicht alle Zahlungsfristen einhalten. Ich muss denen leider sagen, dass sie ihr Geld später bekommen“, gestand Anders.

Offenbar hat sich der ambitionierte Zweitligist bei der Modernisierung des Stadions und der Zusammenstellung des Kaders schwer verplant. Vor allem die nicht erwarteten Mehrkosten in Höhe von sechs Millionen Euro für den Umbau der Ost-Tribüne machen dem Verein schwer zu schaffen. Zudem verlief die Entwicklung bei den Zuschauerzahlen und den Sponsorzuwendungen nicht wunschgemäß. „Es gab eine sehr ambitionierte Saisonplanung mit Einnahmen, die so nicht zu realisieren waren“, sagte Anders.

Nach Medieninformationen sollen nicht nur Gläubiger wiederholt vertröstet, sondern auch Gehälter für Spieler und Angestellte verspätet ausgezahlt worden sein. Das bestreitet Anders jedoch. „Es gab in einem Fall eine Verzögerung von zwei, drei Tagen. Ansonsten haben wir pünktlich bezahlt.“ Es bestünde kein Grund, die Lage zu dramatisieren. „Der Spielbetrieb ist nicht gefährdet.“

Ein rigider Sparkurs soll nun die Lage entspannen. „Wir werden alle Kosten überprüfen“, sagte Anders. Besonders schmerzlich dürften die Schnitte vor allem im Fall einer ausbleibenden Bundesliga-Rückkehr sein. Ohne die Zusatzeinnahmen aus der Erstem Liga erscheinen Verkäufe von Leistungsträgern unerlässlich. „Ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga auf diesem Niveau ist nicht möglich“, sagte Anders. dpa

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