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Grischa Prömel ist mit Union aufgestiegen und hat den gesamten Weg bis in den Europapokal mitgemacht. Im Sommer kehrt er nach Hoffenheim zurück.

© HANNIBAL HANSCHKE / AFP

Update

Nach Andrich, Kruse und Friedrich: Auch Grischa Prömel verlässt den 1. FC Union

Mit Prömel verlässt im Sommer der nächste Führungsspieler Union und kehrt nach Hoffenheim zurück. Der Transfer trifft die Berliner in einer schwierigen Phase.

Der 1. FC Union Berlin verliert nach Max Kruse und Marvin Friedrich im Sommer den nächsten Leistungsträger. Mittelfeldspieler Grischa Prömel kehrt am Saisonende nach Ablauf seines Vertrags zur TSG Hoffenheim zurück, für die er von 2013 bis 2015 gespielt hatte. Das gaben beide Vereine am Montag überraschend bekannt. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler war 2017 vom Karlsruher SC zu Union gekommen und stieg mit den Berlinern 2019 in die Fußball-Bundesliga auf.

„Ich habe mit Union - dem Verein, den Fans und den Mitarbeitern - in den letzten Jahren sehr viel erlebt. Wir sind gemeinsam aufgestiegen, haben uns den Traum von der Bundesliga verwirklicht und uns dann für Europa qualifiziert. Diese besondere Zeit hat mich tief geprägt und wird mir für immer in Erinnerung bleiben“, sagte Prömel. In dieser Saison kam der Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro in 19 von 23 Bundesliga-Spielen zum Einsatz und erzielte vier Tore.

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Mit Prömel verliert Union nicht nur einen vielseitigen und wichtigen Mittelfeldspieler, sondern auch eine Identifikationsfigur. In den vergangenen fünf Jahren hatte er großen Anteil an der steilen Entwicklung der Berliner und ist einer von nur noch fünf verbliebenen Profis aus dem Aufstiegskader. „Grischa ist zusammen mit Union über die Jahre gewachsen und hatte großen Anteil am Erfolg des Vereins. Doch nicht nur sportlich war Grischa ein wichtiger Teil der Mannschaft“, sagte Manager Oliver Ruhnert. „Ich bin sicher, dass Grischa bis zur letzten Sekunde alles für Union reinhauen wird.“ In Hoffenheim unterschrieb Prömel einen neuen Kontrakt bis 2026, eine Ablösesumme ist nicht fällig.

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Die Abschiedsankündigung trifft die Köpenicker in einer schwierigen Zeit. Die Lücke, die die Transfers von Kruse (VfL Wolfsburg) und Friedrich (Borussia Mönchengladbach) im Wintertransferfenster hinterlassen hat, konnte noch nicht geschlossen werden. Erstmals seit fast zwei Jahren kassierten die Berliner in der Bundesliga drei Niederlagen in Serie und erzielten dabei kein Tor. Damit ist die Mannschaft innerhalb von zwei Wochen von Platz vier auf neun abgerutscht.
Im vergangenen Sommer hatten mit Robert Andrich (Bayer Leverkusen), Christopher Lenz (Eintracht Frankfurt), Christian Gentner (FC Luzern) und dem nach Leihende zum SC Freiburg zurückgekehrten Nico Schlotterbeck schon vier wichtige Spieler den Verein verlassen. Der Vertrag von Abwehrchef Robin Knoche läuft am Saisonende aus, Verteidigerkollege Timo Baumgartl ist nur von der PSV Eindhoven ausgeliehen. Dieser erneute und unfreiwillige Umbruch zeigt deutlich, dass Union in der Bundesliga finanziell trotz aller Fortschritte noch lange nicht mit den fest etablierten oder durch Investoren alimentierten Konkurrenten mithalten kann. (dpa/Tsp)

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