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Miroslav Raduljica.
© AFP

Alba Berlin: Auf der Jagd nach dem Abpraller

Um die Saison zu retten, setzt Alba Berlin auf die Rebounds von Neuzugang Miroslav Raduljica – schon am Mittwoch gegen Ulm.

Berlin - Es gibt nicht viele Menschen, neben denen Tadija Dragicevic schmächtig aussieht. Albas Power Forward misst immerhin 2,05 Meter, Schultern und Armen des Serben sieht man an, dass Hanteln und Gewichte keine Fremdkörper für ihn sind. Neben seinem neuesten Mitspieler allerdings wirkt Dragicevic wie ein schlaksiger Teenager in der Wachstumsphase: Miroslav Raduljica ist nicht nur acht Zentimeter größer als Dragicevic, in seinen mächtigen Pranken verschwindet ein Basketball beinahe. Am heutigen Mittwoch, wenn die Berliner um 20 Uhr den Bundesliga- Konkurrenten aus Ulm in der Arena am Ostbahnhof empfangen, wird Raduljica erstmals für Alba auflaufen. „Ich bin mir sicher, Miroslav wird uns dabei helfen, viel besser auszusehen als zuletzt“, sagt Albas Trainer Muli Katzurin. „Man sieht, dass er noch nicht in Topform ist – aber er arbeitet hart.“

Bis auf den noch lange verletzten Patrick Femerling kann Katzurin wieder auf alle Spieler zurückgreifen. Marko Marinovic kehrte schon vor einigen Tagen ins Training zurück, Dragicevic absolvierte am Montagmorgen seine erste Einheit mit dem Team. Beide Serben hatten zuletzt mit Rückenproblemen zu kämpfen. Ihre Genesung verschafft Katzurin das Luxusproblem, einen seiner acht Ausländer auf die Tribüne setzen zu müssen. Wer das sein wird, will der Israeli noch nicht sagen: „Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, ich kann ja gerade erst wieder mit allen trainieren.“

Der Tabellen-14. aus Ulm um die beiden deutschen Nationalspieler Robin Benzing und Per Günther kommt als klarer Außenseiter nach Berlin. Die Play- offs scheinen bereits unerreichbar. Allerdings verlor Alba im November das Hinspiel bei den Schwaben mit 73:77. Es war die erste Bundesliga-Niederlage in einer Saison, die sich in der Folge als äußerst turbulent herausstellte. Katzurin ist froh, Klarheit über seinen Kader zu besitzen – auch wenn er nun mit dem kurz vor dem Ende der Transferfrist verpflichteten Raduljica einen weiteren neuen Spieler einbauen muss. „Jetzt wissen wir: Das sind die Spieler, die wir für den Rest der Saison haben“, sagt der 56-Jährige. „Das sind die Spieler, mit denen wir arbeiten werden – und von denen wir Fortschritte erwarten und Ergebnisse sehen wollen.“

Vor allem in der Reboundarbeit sollten sich die Berliner verbessern, wenn sie ihre bislang so enttäuschende Saison noch retten wollen. Zum Üben bietet sich das heutige Spiel an: Ulm ist mit 38,7 Rebounds pro Partie das beste Team der Liga in dieser Kategorie, Alba sammelt rund acht Abpraller weniger ein, so wenige wie kein anderer Bundesligist. Miroslav Raduljica soll Abhilfe schaffen, Katzurin hat ihn gegen Ulm schon fest eingeplant. Auf die Frage, ob er den 23-Jährigen heute einzusetzen gedenke, antwortete Albas Trainer mit einem knappen: „Mit Sicherheit.“

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